Das Archäologische Museum der Universität Münster freut sich über ein weiteres kostbares Geschenk zu seinem 125-jährigen Jubiläum: Die "MAUS OLEUM Ausstellungsgesellschaft Köln" und die Flash-Filmproduktion Armin Maiwald haben ihre - für die »Sendung mit der Maus« beim WDR - originalgetreu gefertigten historischen Modelle als Dauerleihgaben nach Münster gegeben. Die Modelle waren ursprünglich für die Maus-Sachgeschichten »Antikes Rom« und »Antikes Olympia« angefertigt worden.
Das Thema Rom wird durch die einmalige Rekonstruktion der Sonnenuhr, des Friedensaltares (Ara Pacis) und des Mausoleums des Kaisers Augustus anschaulich dreidimensional umgesetzt. Zusätzlich können zwei Hausmodelle dabei helfen, den römischen Alltag zu erklären. Das Olympiamodell erweitert das Bild der wichtigsten Sportstätte der Antike - zwei bereits im Besitz des Museums befindlichen Modelle aus den 1960er Jahren zeigen ebenfalls dieses Heiligtum mit Wettkampfstätte - indem es zusätzlich auch noch die riesige Pferderennbahn (Hippodrom) als Ergänzung enthält.
Direktor Prof. Dr. Dieter Salzmann äußerte sich hocherfreut: „Mit dieser erneuten Erweiterung unseres Bestandes an Architekturmodellen von antiken Monumenten, Stätten und Heiligtümern entwickelt sich diese Abteilung zu einer national wie international einmaligen Sammlung."
Bereits zuvor hatte das Archäologische Museum anläßlich des Jubiläums weitere Dauerleihgaben erhalten: Das Akademische Kunstmuseum der Universität Bonn übergab ein Modell der Trainingsstätten von Delphi und die Glyptothek München eine Doppelurne als letzte Ruhestätte eines römischen Ehepaares.
Das Modell der Trainingsstätten von Delphi zeigt die Anlage in ihrem Zustand im 3. Jh. v. Chr. mit der Palästra als Trainingsort für die Ring- und Boxkämpfe, der überdachten Laufbahn und dem angegliederten Bad, das den Athleten zur Erholung diente.
Die Urne stammt aus dem 1. Jh. n. Chr. und ist wohl in der Stadt Rom entstanden. Beigesetzt wurde in der Urne zunächst eine Frau mit dem Namen Philusa, eine freigelassene Sklavin. Später wurden in den rechten Teil der Urne die sterblichen Überreste ihres Gatten Sextus Tidius Primigenius beigegeben. Die Inschriften auf der Urne bezeugen, dass dieses Grabmal von Primigenius selbst in Auftrag gegeben und nach seinem Tod durch seinen Sohn mit der Inschrift für den Vater ergänzt wurde. Urnenbestattungen waren in der römischen Kulturgeschichte lange Zeit üblich und wurden erst im 2. Jh. n. Chr. mit dem Aufkommen von Sarkophagbeisetzungen abgelöst.
Die bis zu 30 Quadratmeter großen Modelle können wegen Platzmangel derzeit allerdings nicht im Museum ausgestellt werden - sie sind bis auf weiteres in der Modellsammlung antiker Monumente, Stätten und Heiligtümer in den Räumlichkeiten des Museums am Nienkamp untergebracht, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Am Museum gibt es jedoch Überlegungen, wie die neuen Stücke präsentiert werden könnten.