Der westliche Fundplatz in Seisla befand sich auf einem sanft nach Osten abfallenden Hang über einem Tal. Bei den hier anstehenden, hellgelben Sanden handelt es sich um strandnahe Ablagerungen des Zechsteinmeeres. In diese waren zahlreiche, dicht beieinander angeordnete, runde Gruben eingetieft. Sie hatten Durchmesser von bis zu 1,70 m und Tiefen von bis zu 1,60 m. Diese Gruben dienten in der Siedlung der Aufbewahrung von Vorräten. Zu den aus den Grubenverfüllungen geborgenen Funden gehören Tierknochen, Fragmente von Mahlsteinen und Keramikscherben. Letztere erlauben eine Datierung des Fundplatzes an den Übergang von der Spätbronzezeit zur frühen vorrömischen Eisenzeit (850 bis 750 v. Chr.). In einer der Gruben war zum Ende ihrer Nutzung ein großer Hund vermutlich als Opfer bestattet worden.
Auch auf dem östlichen Fundplatz in Seisla wurde ein Bereich von zahlreichen Vorratsgruben dominiert, die in das harte Dolomitgestein gegraben waren. Sowohl ihre Durchmesser als auch Tiefen betrugen rund 1,60 m. Auffallend sind ihre sehr einheitlichen, kegelstumpfförmigen Profile. An die Gruben schloss sich eine Fläche, die Spuren (Erdverfärbungen von einstigen Pfostenlöchern) von Gebäuden in Pfostenbauweise zeigte. Funde von Wandverputz aus Lehm liefern weitere Informationen zur Bauweise der Häuser. Zwischen diesen befanden sich weitere, technisch genutzte Gruben und Ofenanlagen. Die Öfen wurden zum Backen von Brot, zum Dörren von Lebensmitteln oder zum Brennen von Keramik genutzt. In einen 2,70 m langen Ofen wurde nach anfänglicher Nutzung nachträglich eine Steintenne eingezogen. Er besaß ein auf Pfosten ruhendes Dach.
In dem östlichen Fundplatz von Seisla belegen darüber hinaus Funde von Eisen- und Buntmetallschlacken, Spinnwirteln, Webgewichten und Mahlsteinen die Ausübung von Metallurgie, Textilverarbeitung, Keramikherstellung und Nahrungsmittelverarbeitung. Für den Besitzer ein schmerzlicher Verlust, für die Archäologie hingegen ein Glücksfall ist der Fund einer seltenen Goldmünze. Es handelt sich um ein sogenanntes Regenbogenschüsselchen. Ein eiserner Tüllenmeißel könnte beim Eintiefen der Vorratsgruben in das harte Dolomitgestein Verwendung gefunden haben. Eine technologische Neuerung stellte eine Drehmühle zum Mahlen von Getreide dar, von der ein durchlochter Mahlstein erhalten blieb. Durch charakteristische Keramikscherben und durch den Fund einer Gewandschließe (Fibel) lässt sich der Fundplatz in die Zeit des 1. Jh. v. Chr., d. h. in die späte Latènezeit, datieren. Es handelt sich um das Handwerkerviertel einer größeren Siedlung.