Archäologin und Direktorin des Landesamts für Bodendenkmäler Catrin Marzoli bezeichnete die Ausgrabungen sogar als Sensationsfund aus archäologischer Sicht. Erstmals sei in Bozen eine römerzeitliche Villa aus dem 1. Jahrhundert mit einer Säulenhalle nachgewiesen worden, so Marzoli. Im Zentrum der Säulehalle habe es auch ein Wasserbecken gegeben, von dem Mosaikteile von ausgezeichneter Qualität erhalten seien, so die Archäologin. Die Funde, wie etwa zahlreiche Säulenfragmente aus Marmor, belegen die reiche architektonische Ausstattung der Villa, deren Mauern zum Teil noch bis zu einer Höhe von zwei Metern erhalten sind und sogar mit Fresken geschmückt waren. Neben der Villa haben die Archäologen laut Marzoli erstmals in Bozen auch ein öffentliches Gebäude aus der Römerzeit, wahrscheinlich einen Tempel aus dem 1. Jahrhundert nach Christus entdeckt. »Bei den Funden handelt es sich um die wichtigsten bisher freigelegten Funde von Pons Drusi, dem römerzeitlichen Bozen, das in jener Zeit ein bedeutendes Zentrum mit regen Handelskontakten war«, sagt Marzoli.
Die Funde sollen überbaut und über eine Treppe allen Interessierten zugänglich gemacht werden.