Zu dem nicht-offenen Architektenwettbewerb waren insgesamt 20 Büros aus dem In- und Ausland zugelassen; eingereicht wurden 18 Wettbewerbsbeiträge. An den Wettbewerb schließt sich nun ein Verhandlungsverfahren an, zu dem alle drei Preisträger eingeladen werden.
Die Realisierung des Forschungszentrums mit einer Größe von rund 780 Quadratmetern Hauptnutzungsfläche soll bis zum Jahr 2028 erfolgen.
Die Anforderungen des Landes Hessen in Sachen Energieeffizienz und Ökologie kann der Siegerentwurf sehr gut erfüllen. Die Dachflächen des zweigeschossigen Gebäudeteils sind mit einer Photovoltaik-Anlage belegt, was positiv zu werten ist. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist Recycling-Beton für die erdberührenden Bauteile der in die Topographie des Hanges eingebundenen Gebäudebereiche vorgesehen. Die Ausführung des Innenausbaus und statisch relevanter Bauteile im Innenraum in Holzbauweise sind ebenfalls Vorzüge des Entwurfs.
Hartmut Jegodzinski, Leiter der Niederlassung Mitte des zuständigen Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH)
Wichtiges Signal auf dem Weg zum Welterbe
Marcus Coesfeld, Direktor der Keltenwelt, erklärte: »Der erfolgreiche Abschluss des Architektenwettbewerbs ist ein bedeutender Schritt hin zur Vollendung des Drei-Säulen- Konzeptes der Keltenwelt am Glauberg, bestehend aus dem Museum, dem Archäologischen Park und dem Forschungszentrum. Der nun prämierte Entwurf überzeugte nicht nur dadurch, dass er sich unkompliziert in das Gesamtbild der Keltenwelt einreiht, sondern auch durch seine Ausstattung, wie die Präsenzbibliothek und die vielseitig nutzbare Veranstaltungsfläche.«
»Das Forschungszentrum, welches bisher in provisorischen Räumlichkeiten arbeiten muss, wird in Zukunft auch baulich die Bedeutung der Keltenwelt am Glauberg und die wissenschaftliche Arbeit ihres Teams über den erfolgreichen Museumsbetrieb hinaus unterstreichen«, ergänzte der hessische Landesarchäologe Prof. Dr. Udo Recker vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen.
Der Ruf der Keltenwelt als international bedeutende Forschungseinrichtung zur Eisenzeit wird auf diese Weise weiter gefestigt. Die Realisierung des Vorhabens ist zugleich ein wichtiges Signal auf dem Weg der Keltenwelt zur Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbestätte
Prof. Dr. Udo Recker Landesarchäologe
Bedeutendes kulturelles Zentrum der Region
Henrike Strauch, Bürgermeisterin von Glauburg, erläuterte: »Die Keltenwelt ist mehr als ein attraktiver Ausflugsort unserer Gemeinde bzw. der Region. Das Museum, aber auch die wissenschaftliche Erforschung der Eisenzeit, haben mittlerweile internationales Renommee. Der Neubau wird das Forschungszentrum in seiner Bedeutung weiter stärken. Als Gemeinde haben wir den Realisierungswettbewerb gerne begleitet – und freuen uns jetzt auf die nächsten Schritte.«
»Wir haben lange darauf gewartet, dass das Forschungszentrum eine bauliche Gestalt erhält, die der hohen Forschungsqualität entspricht. Mit dem Architektenwettbewerb wird das nun konkreter. Die ganze Region verfolgt dieses Projekt mit großem Interesse. Die eingereichten Entwürfe der Architekturbüros für die Realisierung wirken sehr vielversprechend«, sagte Elfriede Pfannkuche als ehrenamtliche Kreisbeigeordnete und Vertreterin des Landrats.