Besonders beeindruckt war der Ministerpräsident von den Schöninger Speeren, die er sich von ihrem Entdecker Dr. Hartmut Thieme zeigen ließ. Diese sind mit rund 300.000 Jahren die wohl ältesten vollständig erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit: »Mit dem Fund der Schöninger Speere wurde vor rund 20 Jahren eine echte Weltsensation entdeckt. Mit dem paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere entsteht nun ein Ort, an dem Wissenschaftler und Besucher gleichermaßen die Welt der Schöninger Speere entdecken können« und ergänzt: »Zudem stellt das paläon einen wichtigen Baustein im Strukturwandel der Region dar.«
Das paläon öffnete am 25. Juni für Besucher. Unter dem Motto »Entdecke den UrMensch in dir!« können sie herausfinden, wie viel Steinzeit noch in ihnen »steckt«. Das Konzept des paläon fußt auf drei Säulen: dem Abenteuer Forschung, dem Erlebnis Steinzeit und dem Zusammenspiel von moderner Architektur und altsteinzeitlicher Natur. In unmittelbarer Nähe zum Außengelände finden auch in den nächsten Jahren weiterhin archäologische Grabungen statt, die Funde werden in gläsernen Laboren direkt im paläon aufbereitet. Das insgesamt 24 Hektar große Gelände hält viele Entdeckungen bereit: Auf einem Erlebnispfad werden Kinder selbst zum Archäologen, an der Speerwurfanlage können Besucher ihr Können beim Wurf der Speerrepliken testen und auf einer Wildkräuterwiese grasen Przewalski-Pferde, die zur letzten noch lebenden Wildpferdeart gehören.
Der Spatenstich für das Gebäude wurde im November 2011 von der damaligen Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanka, gesetzt. Das renommierte Züricher Büro Holzer Kobler Architekturen entwarf das Gebäude und auch die Innenarchitektur. Dr. Gabriele Zipf vom NLD zeichnet für die Ausstellungskonzeption verantwortlich. Dr. Wolf-Michael Schmid, Vorsitzender des Fördervereins und in diesem Sinne Vater des paläon, sieht mit der Eröffnung einen Traum wahr werden: »Mit der Eröffnung des paläon erfüllt sich das Hauptziel des Fördervereins. Ich bin dankbar, dass es gelingen konnte, die Landesregierung und wichtige Partner aus Wirtschaft und Region für dieses Projekt zu begeistern.«