Mit ihrer Förderinitiative "Forschung in Museen" will die Stiftung insbesondere kleinen und mittleren Museen ermöglichen, langfristig wissenschaftlich fundierte Ausstellungen zu konzipieren, damit diese ihrem wissenschaftlichen Vermittlungsauftrag gerecht werden können. Von zentraler Bedeutung ist dabei die intensive Zusammenarbeit mit führenden Forschungseinrichtungen, nicht zuletzt aus Universitäten.
Gefördert werden u.a. das Projekt "Weltentstehung und Theologie von Hermopolis Magna. Tuna el-Gebel als Teil einer Kultlandschaft in Mittelägypten von der Spät- bis in die Römerzeit (ca. 600 v. Chr. - 400 n. Chr.)" des Roemer- und Pelizaeus-Museums in Hildesheim zusammen mit der Universität München. Die Projektpartner widmen sich der Aufarbeitung bislang unveröffentlichter Objekte aus Hermopolis Magna, der Hauptstadt eines Verwaltungsbezirks im alten Ägypten, sowie Funden aus dem zugehörigen Menschen- und Tierfriedhof. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die altägyptische Lehre von der Entstehung der Welt sowie die Theologie des Kultzentrums der Gottheit Thot mithilfe der archäologischen Fundstücke beschreiben lassen. Erforscht werden sollen die genaue Funktion der Objekte und die damit verbundenen Rituale. Darüber hinaus erhoffen sich die Forscher ein besseres Verständnis des altägyptischen Tierkults. Die Projektergebnisse sollen in einer Ausstellung in Hildesheim und Ägypten münden, die unter anderem eine 3D-Rekonstruktion einiger unterirdischer Kapellen für Ritualtiere zeigen wird.
Das Braunschweigische Landesmuseum und die Universität Göttingen werden mit dem Projekt "Vernetzte Lebenswelten. Untersuchungen zur Bevölkerungszusammensetzung an bronzezeitlichen Herrschaftssitzen" gefördert. Befestigte Herrschaftssitze spielten bereits in der Bronzezeit eine wichtige Rolle als Kommunikationsknotenpunkte. Um diese europaweit vernetzten Lebenswelten zu analysieren und bronzezeitliche Siedlungen zu rekonstruieren, wollen die Projektpartner Keramik, menschliche Skelette und Pferdezähne aus einer Fundstätte im Kreis Helmstedt archäologisch und naturwissenschaftlich analysieren. Sie erwarten sich davon Aufschluss über die Zusammensetzung der Bevölkerung, über den Verlauf von Kommunikationstrassen und die Formen regionaler und überregionaler Vernetzung. Auf der Basis ihrer Erkenntnisse erhoffen sich die Wissenschaftler, Rückschlüsse über den Umgang bronzezeitlicher Gesellschaften mit Fremden und Fremdem ziehen zu können.