Diese neuen Daten fügen sich sehr gut in die bisherigen Forschungsergebnisse ein. Das älteste Keramikmaterial, das die Grabungen in den 1930er Jahren zu Tage brachten, stammt ebenfalls aus dem Mittelalter und auch historisch ist die Anlage in den Externsteinen erst im frühen 12. Jahrhundert erwähnt. Allein die sog. Kuppelgrotte lieferte eine kleine Überraschung. Sie erbrachte ein Datum, das um das Jahr 750 liegt, nach Christus wohlgemerkt!
Das seit Jahrzehnten hartnäckig kursierende Gerücht, das die Externsteine ein germanischer oder gar keltischer Kultplatz waren, wird somit ein weiteres Mal von der Wissenschaft des Platzes verwiesen. An Fragen mangelt es trotzdem nicht: warum und wozu die Grotten im Mittelalter, Teile eventuell schon im Frühmittelalter in den Fels geschlagen wurden, ist immer noch rätselhaft.
Die Lumineszenzmethode
Brandspuren an den Felswänden der Grotten weisen auf Feuereinwirkung in früherer Zeit hin - und erhitztes Gestein läßt sich sehr gut mit der sogenannten Lumineszenzmethode datieren. Mit dieser Methode bestimmt man den Zeitpunkt der letzten Erhitzung der im Sandstein enthaltenen Quarz- und Feldspatkörner, mithin das Mindestalter der Anlage der Grotten. Das Verfahren beruht darauf, daß natürliche Gesteine geringe Mengen an radioaktiven Elementen besitzen, welche die Mineralkörner einer fortdauernden Strahlung aussetzen und ein Lumineszenz-Signal aufbauen. Damit ist die gemessene Intensität des Signals ein Maß für das Alter der Probe
Quelle: HAW