In der Stellungnahme des Wissenschaftsrats, die am Montag, dem 11. Juli 2022 veröffentlicht wurde, sind die die strategischen Erweiterungsvorhaben und das antragstellende Institut, sowohl einzeln auf die jeweilige Förderwürdigkeit, als auch im Hinblick auf ihre wissenschaftliche Qualität, ihre überregionale Bedeutung und ihre strukturelle Relevanz bewertet worden. In der Reihung der Vorhaben setzte der Wissenschaftsrat das RGZM auf den ersten Platz.
Substantieller Mehrwert für die archäologische Forschung weit über Deutschland hinaus
»Wir sind sehr stolz auf diese Leistung und freuen uns außerordentlich, dass das Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie Teil unserer Einrichtung werden wird. Die Integration des ZBSA in das RGZM ist für die archäologische Forschung weit über Deutschland hinaus von erheblicher Bedeutung«, begrüßte die Generaldirektorin des RGZM, Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch, die hervorragende Bewertung des Antrags. »Es war ein sehr komplexer, herausfordernder und zeitaufwändiger Prozess, bei dem wir die Expertise beider Institute, den substantiellen Mehrwert in den Bereichen Forschung, Transfer und überinstitutioneller Zusammenarbeit und die Relevanz für das Wissenschaftssystem bestmöglich herausgearbeitet haben«, beschreibt Busch das Antragsverfahren.
Fusion schafft Voraussetzungen für langfristige Erforschung gesellschaftlicher Wandlungsprozesse
Im Februar hatte der Ausschuss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern den Wissenschaftsrat gebeten, den Antrag für die strategische Erweiterung des RGZM durch Integration des ZBSA zu prüfen. Die Begutachtung fand im Dezember 2021 statt und die Stellungnahme wurde am 8. Juli 2022 verabschiedet: Durch die beantragte Erweiterung ließe sich ein Forschungsraum schaffen, der integrierende Perspektiven zu unterschiedlichen archäologischen Denkschulen und Forschungstraditionen ermöglicht, langfristig zur Überwindung lokaler und regionaler Forschungsperspektiven beiträgt und zugleich die Selbstreflexion der beteiligten Fachgemeinschaften fördert, so der Wissenschaftsrat.
»Erst eine Zusammenführung von RGZM und ZBSA ermöglicht die notwendige Bündelung von Fachwissen für die Erforschung gesellschaftlicher Wandlungsprozesse über sehr lange Zeiträume hinweg«, erläutert die Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Dorothea Wagner. »Sie ist somit für die archäologische Forschung auch international von großer Bedeutung.« Positiv bewertet der Wissenschaftsrat die bereits weit fortgeschrittene Verzahnung der Forschungsprogramme von RGZM und ZBSA. Die hierfür gewählten Themenfelder eignen sich ausgezeichnet, um die aus den bisherigen Forschungsaktivitäten der Einrichtungen gewonnenen Erkenntnisse zusammenzuführen und im engen Austausch zwischen den in Schleswig und Mainz arbeitenden Teams weiterzuentwickeln.
Der Wissenschaftsrat berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung.