Erschließung der archäologischen Fundstellen im Tollensetal

Landesregierung präsentiert Konzept für eine nachhaltige Nutzung historisch der bedeutsamen Stätte

Inmitten der malerischen Landschaft des Tollensetals finden sich Zeugnisse einer blutigen Schlacht vor mehr als 3.000 Jahren. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern präsentiert nun ein wegweisendes Konzept zur Erschließung dieses archäologischen Bodendenkmals, das nicht nur die wissenschaftliche Forschung, sondern auch den »sanften Tourismus« betont.

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Tollensetal
Das Tollensetal gehört zu den wichtigsten archäologischen Fundstellen Mecklenburg-Vorpommerns. Foto: LAKD M-V/LA, Detlef Jantzen

In der Kabinettssitzung der Landesregierung am 28. November wurde ein Konzept zur Erschließung der archäologischen Fundstellen im Tollensetal vorgestellt. Dieses Konzept, in Auftrag gegeben vom Landtag am 23. November 2022, markiert einen Schritt in der geplanten Entwicklung dieser bedeutenden archäologischen Stätte.

Das Tollensetal ist international als archäologischer Fundort von Bedeutung, insbesondere durch die Entdeckung von Spuren eines gewaltsamen Konflikts vor mehr als 3000 Jahren. Zwischen 2009 und 2016 wurden bei Weltzin Hinweise auf einen gewalttätigen Konflikt gefunden, bei dem mindestens 140-150 Menschen ums Leben kamen. Dieser Konflikt gilt als der älteste bekannte dieser Größenordnung in Europa.

Seit der Entdeckung setzt sich die Landesarchäologie, unterstützt von haupt- und ehrenamtlichen Partnerinnen und Partnern, für den Schutz, die Erhaltung und die wissenschaftliche Erforschung der Fundstellen im Tollensetal ein.

Das nun vorgestellte 62-seitige Konzept sieht eine nachhaltige Erschließung der »Schlacht im Tollensetal« vor. Dabei liegt der Fokus auf einem sanften Tourismus, der den Schutz und Erhalt der Fundstellen gewährleisten soll.

Ein zentraler Aspekt des Konzepts ist die Auswahl von Altentreptow als zentralem Anlaufpunkt. Der historische Mühlenspeicher wird dabei eine Schlüsselrolle als Ausgangspunkt für Besucherinnen und Besucher spielen. Zudem sind entlang des Tollensetales mehrere Infostationen bzw. -säulen geplant, die zu Fuß oder per Fahrrad erreicht werden können. In Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern des Amtes Treptower Tollensewinkel, der Stadt Altentreptow, dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e. V. wurden unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt.

Mit der Vorstellung des Konzepts wird die Grundlage für die weitere Diskussion über den Umgang mit diesen historisch bedeutenden Fundstellen gelegt. Der zuständige Ausschuss für Wissenschaft, Kultur, Bundesangelegenheiten, Angelegenheiten der Europäischen Union und internationale Angelegenheiten wird sich nun mit der weiteren Verwendung des Konzeptes befassen.