Die ältesten Befunde stammen aus der jüngeren Bronzezeit: Ein Haus sowie eine große, mit Holz verstärkte Grube, auf deren Verfüllung ein Schalenstein lag. Aus der Römischen Kaiserzeit konnten am östlichen Rand der Untersuchungsfläche mehrere Hausgrundrisse und Gruben freigelegt werden. Sie bildeten vermutlich den westlichen Rand einer Siedlung, die sich größtenteils unter der heutigen Lagerhalle einer Zimmerei und der Feuerwache fortsetzt.
Der größte Teil der Befunde gehörte jedoch zu einer wikingerzeitlichen Siedlung aus dem 10. Jahrhundert. Die vielen, sich überlagernden Hausgrundrisse lassen darauf schließen, dass die Siedlung über eine längere Zeit hinweg bewohnt war. Besonders spannend: Es wurden ca. 20 Grubenhäuser untersucht, kleine, in den Boden eingetiefte Gebäude, die überwiegend als Werkstätten genutzt wurden.
Ein besonderes Highlight der Grabung war ein außergewöhnlich gut erhaltenes Grubenhaus mit einer 5 m langen Einstiegsrampe, die in eine Art Vorhof führte. Im Inneren fanden sich nicht nur die typischen Spuren der Textilverarbeitung und ein Heizofen, sondern auch Hinweise auf eine Schmiede. Eine recht gut erhaltene Esse, ein Ambossstein und zahlreiche Eisennieten deuten darauf hin, dass hier ein Handwerker tätig war. Doch das war nicht alles: Glas- und Bergkristallperlen sowie ein aufgerolltes Stück Golddraht lassen vermuten, dass hier sogar ein Goldschmied arbeitete. Auch im Norden der Siedlung wurde eine weitere Schmiede entdeckt, deren Gebäude sich gut nachvollziehen ließ. Schlackenfunde in einer Grube deuten darauf hin, dass hier sogar Glas hergestellt wurde.
Die Ausgrabungen belegen, dass die Siedlung von Ladelund in der Wikingerzeit eine bedeutende Rolle spielte. Die Fülle an außergewöhnlichen Funden und die hohe Konzentration an Handwerksbetrieben machen sie zu einem einzigartigen Zeugnis vergangener Zeiten.