Die heute sogenannte Langmauer wurde in der Mitte oder im zweiten Drittel des 4. Jahrhunderts durch eine spätrömische Militäreinheit nördlich von Trier gebaut. Sie schloss auf beiden Seiten des Flüsschens Kyll ein 220 Quadratkilometer großes Gebiet ein, das in Nord-Süd Richtung eine Ausdehnung von etwa 28 Kilometern und in Ost-West Richtung von 12 Kilometern aufwies. Die Mauer war insgesamt 72 Kilometer lang, zwischen 65 und 78 Zentimeter breit und etwa 2 Meter hoch. Sie war auf einem Fundament aus lose verlegten Steinen erreichtet und wurde wahrscheinlich in regelmäßigen Abständen durch alternierend vorgelagerte Stützpfeiler verstärkt. Der obere Abschluss der vermörtelten Mauer bestand aus sorgfältig hergestellten Decksteinen.
Bei den Ausgrabungen im Rahmen einer Bachelor-Arbeit wurden große Bereiche des Versturzes und eines Teils des von Nord-Ost nach Süd-West verlaufenden Fundamentes dokumentiert. Dieses bestand auch hier aus lose verlegten Steinen und hatte eine Breite von etwa 85 Zentimetern in der unteren Packlage und 77 Zentimetern in der Ausgleichsschicht.
Obwohl Steine geraubt wurden, sind heute noch große Teile der Mauerverlaufs im Gelände sichtbar. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts bekannt und in Teilen erforscht, ist bis heute nicht sicher geklärt, welchen Zwecken die Mauer diente. Wahrscheinlich schloss sie einen kaiserlichen Gutsbezirk ein und diente möglicherweise dazu, Wild davon abzuhalten, in die fruchtbaren Ackerbereiche innerhalb der Langmauer einzudringen.
Der Heimatverein Zemmer will mit der Rekonstruktion eines Stücks der Langmauer Wanderern auf dem Eifelsteig ein Highlight im Bereich der Gemeinde bieten. Im Herbst wird nun - parallel zum Verlauf der Mauer - die seit langem geplante Rekonstruktion errichtet. Diese wird zusammen mit dem Ausgrabungsbefund mit Infotafeln ausgestattet, um das wichtige Boden-Denkmal aus der Spätantike vorzustellen
Worum es sich bei diesem Fundament handelt, soll im kommenden Frühjahr bei einer weiteren Ausgrabung erforscht werden.