Trotz der winterlichen Temperaturen untersuchten in den vergangenen Wochen die LWL-Experten der Stadtarchäologie Paderborn Teilflächen auf einer Baustelle in der Innenstadt von Paderborn. Sie nutzen die Zeit, bis in wenigen Monaten die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold mit den Arbeiten für einen Neubau beginnt. Überraschend stießen die Archäologen hierbei auf eine bis zu 50 Zentimeter hoch erhaltenen Zaun aus senkrecht in den Boden eingeschlagenen Holzpfosten, die mit dicht geflochtenen Weidenruten verbunden sind.
Der außergewöhnlich gute Erhaltungszustand lässt sich leicht erklären: Auf dem Grabungsgelände befand sich im Spätmittelalter ein Tümpel, der ideale Erhaltungsbedingungen für organische Materialien bot. Für den Paderborner Stadtarchäologen Sven Spiong ein echter Glücksfall. Mittelalterliche Fundstücke aus Holz und Leder in Städten entdeckt man iin der Regel nur Latrinen und Brunnen.
Der Zaun wird auf den kostenlosen öffentlichen Grabungsführungen jeweils am ersten Dienstag im Monat um 16 Uhr vorgestellt.