Die Archäologinnen kontrollierten im Rahmen der Bauüberwachung einen Aushub auf einer Baustelle in Brunnenbritschen in Mauren. Dort entdeckten sie Teile von urgeschichtlicher Keramik zusammen mit Holzkohle im lehmigen Boden. In den darauffolgenden Wochen wurden die während der Baggerarbeiten freigelegten Gefässfragmente sichergestellt.
Insgesamt kamen mindestens 25 verschiedene Gefässe ans Tageslicht. Einige sind zwar im Laufe der Jahrtausende in viele Teile zerbrochen, dürften aber immer noch fast vollständig vorhanden sein. Von anderen konnten nur mehr einzelne Scherben geborgen werden. In fünf Fällen befand sich innerhalb des Behältnisses ein zweites kleineres Gefäss. Auf den Böden mehrerer Töpfe wurden Fragmente verbrannter Knochen sowie Holzkohle nachgewiesen. Durch die Lagerung der Keramik im feuchten Boden war deren Erhaltungszustand leider schlecht. Um die Gefässe möglichst unversehrt bergen zu können und um die Bauarbeiten nicht unnötig zu behindern, wurden mehrere Objekte in Blöcken geborgen. Sie werden von der Restauratorin im Konservierungsatelier der Archäologie vom Erdmaterial befreit und gefestigt. Neben der Keramik wurden auch einige Metallgegenstände entdeckt.
Zeitlich lassen sich die Funde in die späte Bronzezeit und in die beginnende Eisenzeit (13. - 8./7. Jh. v. Christus) datieren. Die Fundstelle befindet sich am Rand eines ehemals stehenden Gewässers, das mittlerweile verlandet ist. Die Gefässe dürften bewusst in diesem Bereich deponiert worden sein. Eventuell sind damit Spuren eines Opferplatzes zu erkennen. Hier dürften über einen längeren Zeitraum mit für uns noch nicht nachvollziehbaren Riten, Gegenstände im Uferbereich eines kleinen Sees oder Moors niedergelegt worden sein