Kerstin P. Hofmann studierte Ur-und Frühgeschichte mit den Nebenfächern Informatik sowie Mittlere und Neuere Geschichte. 2006 wurde sie mit einer Arbeit zum rituellen Umgang mit dem Tod über bronze- und früheisenzeitliche Brandbestattungen im Elbe-Weser-Dreieck an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Ihre Forschungen erstrecken sich von der Kupferzeit bis zur frühen Neuzeit und befassen sich schwerpunktmäßig mit dem Wandel von Besiedlung und Landschaften sowie Sozialökologie und -ökonomie, dem Umgang mit dem Tod, Grenzen und sozio-kulturellen Interaktionen, Identitätsfragen und -praktiken sowie archäologischen Wissensgeschichten und -praktiken. Frau Hofmann bringt vielfältige Erfahrungen durch langjährige Tätigkeiten u.a. in der Bodendenkmalpflege, in der Museumsarbeit sowie auch als Nachwuchs- und Forschungsgruppenleiterin zum Thema »Space – Identity – Locality« im Rahmen des Berliner Exzellenzclusters »TOPOI. The Formation and Transformation of Space and Knowledge« mit.
Im Jahr 2016 wurde Frau Hofmann von der Zentraldirektion des DAI zur Zweiten Direktorin der Römisch-Germanischen Kommission gewählt. Dort entwickelte sie das Forschungsfeld 2 »Crossing Frontiers in Iron Age and Roman Europe« (CROSSFIRE) im Sinne einer integrierenden Verbundforschung weiter und wurde zu einer treibenden Kraft in dem Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen einbeziehenden Verbund Archäologie Rhein-Main (VARM). Die vernetzte Forschung prägt auch ihr überzeugendes Konzept für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der RGK, in der Forschungsinfrastrukturen wie Archive und Bibliotheken, aber auch Fragestellungen der archäologischen Prospektion eine zentrale Rolle spielen.
Ihr umfangreiches Oeuvre weist ein breites wissenschaftliches Spektrum auf. Über Konferenz- und Sammelbände hat Kerstin P. Hofmann neue wegweisende Diskussionen aufgegriffen und geprägt.