Dr. Sabine Johannsen, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, betonte: »Die digitale Erfassung der niedersächsischen Kulturdenkmale ist der Landesregierung ein wichtiges Anliegen. Mithilfe des Denkmalatlas können wir sie in Zukunft nicht nur besser erfassen, verstehen und schützen, sondern auch bürgernah und verständlich präsentieren. Ich freue mich daher sehr, dass wir heute mit dem ersten Baustein des Denkmalatlas an den Start gehen.«
NLD-Präsidentin Dr. Christina Krafczyk dankte allen am Projekt Denkmalatlas Beteiligten und warf einen optimistischen Blick in die Zukunft: »Mit der Online-Stellung nimmt das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege seine Aufgabe, die Kulturdenkmale des Landes zu erfassen, zu erforschen, zu bewerten und zu vermitteln, zeitgemäß wahr. Die öffentliche Vermittlung des Verzeichnisses stellt einen wichtigen Beitrag dar, um die einzigartigen, identitätsstiftenden Kulturlandschaften Niedersachsens für zukünftige Generationen zu bewahren und weiter zu entwickeln.«
Das Projekt Denkmalatlas Niedersachsen ist Teil des Masterplans Digitalisierung der Niedersächsischen Landesregierung. Bis 2023 wird das Verzeichnis der Kulturdenkmale geprüft, aktualisiert und schrittweise online veröffentlicht. Der Denkmalatlas wird sich so zu einem umfassenden, stets aktuellen Wissensspeicher und zu einer Kommunikationsplattform entwickeln, die allen Interessierten offensteht. Er macht die Denkmallandschaft Niedersachsens im Ganzen zugänglich, gibt aber auch die Möglichkeit zur exemplarischen Vertiefung über ein breites Spektrum unterschiedlicher Zugänge und Recherchemöglichkeiten. Kompakte Übersichten für über hundert Städte und Landkreise finden sich ebenso wie differenzierte Suchoptionen.
Zum Start gehen die Baudenkmale der Städte Buxtehude (Altstadt), Northeim, Nordhorn und Wolfsburg sowie die archäologischen Denkmale der Landkreise Celle, Cloppenburg, Gifhorn und Holzminden online. Dazu werden weiterführende Informationen wie digitalisierte Publikationen und Sammlungsbestände angeboten. Einen thematischen Zugang zur Vielfalt der Kulturlandschaften in Niedersachsen bieten die »denkmal.themen«, die spezifische Fragen der niedersächsischen Denkmallandschaft beleuchten und zu den entsprechenden Denkmalen im ganzen Land führen. Den Anfang machen Beiträge zum Bauhaus-Stil in Niedersachsen, zu den Orgeln Arp Schnitgers, den Gauß'schen Vermessungssteinen und zum Fachwerk. Damit stehen ab sofort mehrere tausend qualifizierte Denkmale, einige hundert digitalisierte Sammlungsobjekte und dutzende Publikationen des Landesamts digital zur Verfügung. Diese dynamische Verbindung aus informativer Bestandsübersicht, fundierter Denkmalvermittlung und Präsentation im Objektportal mit Recherchefunktion macht den Denkmalatlas Niedersachsen zu einem nachhaltigen Online-Instrument der Denkmalpflege. Er eröffnet zudem neue Perspektiven für die wissenschaftliche Erforschung der niedersächsischen Denkmallandschaft und für alle Ebenen der kulturellen Bildungsarbeit bis hin zum Kulturtourismus.
Technischer Hintergrund
Der Denkmalatlas fußt auf dem Fachinformationssystem ADABweb, in dem über 100.000 Bau- und Kunstdenkmale sowie rund 25.000 archäologische Denkmale geführt werden. Im Rahmen des Projekts erfolgt eine Prüfung und inhaltliche Qualifizierung der Verzeichnisdaten, um Behörden, Planern und Forschungseinrichtungen, vor allem aber auch der Öffentlichkeit vertiefende Informationen zur Verfügung zu stellen. Das in der Denkmaldatenbank gesammelte Wissen soll sukzessive weiter vertieft sowie durch die Zusammenarbeit mit Forschungspartnern ergänzt und mit anderen Wissensbeständen vernetzt werden.
Kooperationspartner
Das NLD entwickelt den Denkmalatlas Niedersachsen mit der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbunds in Göttingen (VZG), die die technische Basis des Portals betreibt. Mit der VZG wird auch ein Personenregister zu Niedersächsischen Architekt*innen und Künstler*innen aufgebaut. Die im Bereich »denkmal.ressourcen« zur Verfügung gestellten Sammlungsbestände werden in Kooperation mit dem Portal Kulturerbe Niedersachsen präsentiert. Der in Kürze freigeschaltete »denkmal.viewer« basiert auf dem neuen Geobasis-Viewer des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) und zeigt neben aktuellen Karten auch historische Planwerke.