An ihrer Erschließung sind seit langem deutsche Wissenschaftler beteiligt. Dazu ist vor kurzem der 170-seitige deutsch-englisch-arabische Band "25 Jahre Ausgrabungen und Forschungen im Jemen (1978-2003) des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) erschienen. Die Publikation eröffnet gleichzeitig die Reihe der "Hefte zur Kulturgeschichte des Jemen".
An der Rettung und Erkundung des jemenitischen Kulturerbes sind auch Forscher der Friedrich-Schiller-Universität Jena beteiligt. Prof. Dr. Norbert Nebes gehört zum interdisziplinären Team von verschiedenen Universitäten und Wissenschaftseinrichtungen.
Sein Beitrag im neuen Band über "25 Jahre epigraphische Forschungen in Marib" zeigt, wie mühsam selbst in der antiken Hauptstadt der Sabäer das Auffinden lesbarer Inschriften ist. Denn die frühen sabäischen Inschriften liegen überwiegend in Stein gehauen vor - und über diese Steine schmirgelt seit Jahrhunderten der Wüstensand. Dennoch konnte der Jenaer Sprachexperte zahlreiche Texte entschlüsseln und dadurch Aussagen über die Geschichte und Kultur des Landes treffen.
War bisher die Oase von Marib das bevorzugte Grabungsziel, so widmet man sich in Zukunft der Stadt. "Nach wie vor ist die Stadt Marib selbst archäologisches und epigraphisches Neuland", sagt Prof. Nebes. Gemeinsam mit dem DAI und der Jemenitischen Antikenbehörde will er die Erforschung von Marib-Stadt vertiefen, "wobei das frühe 1. Jahrtausend v. Chr. unsere besondere Aufmerksamkeit verdient, da in dieser Zeit die Stadt und Oase von Marib eine politische, ökonomische und auch kulturelle Schlüsselstellung innerhalb der Oasenstädte Altsüdarabiens innehatte". Prof. Nebes wird also noch viele weitere Sommer im Jemen forschen, seit dem 12. März ist er wieder vor Ort.
Quelle: Uni Jena