Die Sachsen des frühen Mittelalters haben die politischen und historischen Abläufe in Europa entscheidend geprägt. Am Landesmuseum Hannover bildet die landesgeschichtlich orientierte »Sachsenforschung« einen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Forschungsarbeit im Bereich der Ur- und Frühgeschichte. Dabei steht zum einen die Erschließung der umfangreichen Sammlungsbestände des Hauses zur Geschichte des ersten Jahrtausends in Niedersachsen im Vordergrund. Zum anderen werden die Entstehung und Entwicklung des frühmittelalterlichen Stammesverbandes erforscht.
Letzteres geschieht traditionell in engem Austausch mit der »Arbeitsgemeinschaft zur Archäologie der Sachsen und ihrer Nachbarvölker in Nordwesteuropa«. Begründet wurde die Vereinigung, das »Internationale Sachsensymposion«, 1949 von Karl Waller und Albert Genrich, der von 1954-77 am Landesmuseum Hannover tätig war. Nach europaweiten Veranstaltungsorten wie Saint-German-en-Laye (Frankreich), Cambridge (Großbritannien), Trondheim (Norwegen), Maastricht (Niederlande) oder Frankfurt am Main findet die diesjährigen Konferenz nun zum vierten Mal in Hannover statt.
Zum Thema »Individuum und Individualität« widmen sich die Wissenschaftler aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Skandinavien, Großbritannien und Deutschland anhand neuester Forschungsergebnisse der Rekonstruktion individueller Lebenswege im ersten Jahrtausend in Nordwesteuropa und stellen die Rolle des Einzelnen in der Gesellschaft dieser Epoche in den Fokus der Forschungskonferenz.
Das Symposium findet seit dem Samstag, den 24.9. statt und dauert noch bis Mittwoch, den 28.9.2011.