Der Grabungsbereich unter dem Niedermünster, dem ehemals reichsunmittelbaren Damenstift, ist der einzige Platz in Bayern, in dem die kontinuierliche historische und bauliche Entwicklung vom römischen Legionslager zur karolingischen Pfalz der Agilofinger bis hin zum ottonischen Damenstift auf engstem Raum gefunden wurde.
Die Kirche des ehemals reichsunmittelbaren Damenstifts Niedermünster gehört zu den hochrangigsten Sakralbauten im Stadtgebiet von Regensburg. Die dreischiffige, ursprünglich flachgedeckte Pfeilerbasilika mit Doppelturmfassade im Westen wurde um die Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. Um 1160/70 fügte man im Westen eine geräumige Vorhalle an, die 1625 zusammen mit dem Kircheninnenraum barockisiert wurde.
Bei dem "dokument Niedermünster" handelt es sich um ein archäologisches Untergeschoss der romanischen Pfarrkirche Niedermünster. Der Bereich ist nicht nur der einzige Platz in Bayern, an dem die kontinuierliche historische und bauliche Entwicklung auf engstem Raum erhalten, sondern auch begehbar und anschaulich aufbereitet ist. Der besondere Denkmalwert betrifft das gesamte archäologische Befundensemble, das in seiner Dichte und Aussagekraft einzigartig ist.
Herausragende Denkmäler darin sind etwa die Mauern der römischen Mannschaftsbaracken, die Reste einer spätrömischen Heizanlage, die gesamte Langhaus- und Chorwand der spätmerowingischen Pfalzkapelle mit den Spuren ihres karolingischen Umbaus sowie das Mauerwerk des ottonischen Kirchenneubaus. Die Gräber der ottonischen Herzogsfamilie und das Grab des Heiligen Erhard sind weitere bedeutende Zeugnisse des Mittelalters.
Mit der Förderung soll mit dem Einbau von neuen, von der Decke abgehängten Stahlstegen sowie Laufgittern und Handläufen eine bessere öffentliche Zugänglichkeit möglich werden.