Mit dem "Online-Betrieb" beginnt für eine traditionsreiche Forschungsdatenbank der Geisteswissenschaften eine neue Ära: 1946 auf Anregung namhafter Kunsthistoriker und Archäologen in London und New York begründet, widmet sich der Census einem zentralen Problemfeld der Renaissanceforschung, der Antikenrezeption. Bereits in den achtziger Jahren wurde damit begonnen, die bis dahin in einem Karteikartensystem verwalteten Informationen in eine computergestützte Datenbank zu übertragen.
Das Census-Projekt
Das Projekt ist primär darauf konzentriert zu erfassen, welche antiken Monumente wann, wo und in welchem Erhaltungszustand nachweislich bereits in der Renaissance bekannt waren. Eine enzyklopädische Erfassung der Rezeption antiker Kunst wird dabei nicht angestrebt. Den Kernbestand der Daten bilden Quellenmaterialien, die in unterschiedlichen Graden wissenschaftlich erschlossen sind und der weiteren Forschung zur Verfügung stehen.
Die inzwischen etwa 6.500 erfassten antiken Monumente und die mit ihnen verlinkten ca. 28.000 Bild- und Schriftzeugnisse der Renaissance präsentieren sich nun auf einer neuen, benutzerfreundlichen Oberfläche, die durch die finanzielle und technische Unterstützung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften realisiert werden konnte.
Mit der kompletten Freischaltung des Census setzt die Akademie, die von ihr mitinitiierte "Berliner Erklärung der Open-Access-Bewegung" weiter fort.