Ausgehend von einem umfassenden modernen Geschichtsbegriff geht Jonas Grethlein Geschichtsbildern in unterschiedlichen literarischen Gattungen nach. Dazu gehören Epen wie die Ilias, Tragödien der Klassik und Geschichtsschreibung. Er bearbeitet die alten Texte mit zeitgenössischen Fragestellungen und wendet moderne Theorien an, um eine neue Sicht auf die antiken Texte zu eröffnen. Der Blick auf andere Zeiten und Kulturen ist für ihn ein Weg, die eigene Zeit besser zu verstehen und das eigene Geschichtsbild zu schärfen. Für ihn ist der Preis Ansporn, die klassische Philologie für derzeit geführte allgemeinwissenschaftliche Debatten zu öffnen."
Der Althistoriker promovierte 2002 in Klassischer Philologie in Freiburg. Als Emmy-Noether-Stipendiat ging er als "Visiting Scholar" für zwei Jahre an die Harvard University. 2005 schloss sich die Habilitation in Klassischer Philologie und alter Geschichte an. Seit Ende September 2005 lehrt und forscht er als Privatdozent an der Universität Freiburg in klassischer Philologie und der Geschichte des römischen und griechischen Altertums. Dr. Grethlein leitet an der Freiburger Universität innerhalb des Emmy-Noether-Programms zur Förderung von jungen Nachwuchswissenschaftlern eine Doktorandengruppe zum Thema "Geschichtsbilder in der griechischen Literatur der Archaik und Klassik“.