Die meisten Tiere haben diese Gen, der Mensch aber nicht - und dieses Gen ist irgendwie in die Entwicklung des Gehirns eingebunden, berichtete das internationale Forscherteam.
Das Gen kontrolliert, nach Aussagen der Wissenschaftler, die Produktion einer Neu5Gc genannten Zuckerart. Die Mutation ereignete sich wohl nach dem letzten gemeinsamen Vorfahren der Menschen mit den Bonobos und Schimpansen. Skelette der Neandertaler, den ältesten gefundenen DNA-Resten, zeigen ebenso ein Fehlen der genannten Zuckerart.
"Das Gen selbst beeinflußt anscheinend die Oberflächenstruktur Zellen im Körper", berichtete Ajit Varki, der Leiter des Forscherteams von der Universität in San Diego, in einen Telefon-Interview gegenüber ABCNews. "Die Oberfläche der Zellen im Körper ist mit Zuckerarten bedeckt. Dies ist die einige Zuckerart, die bei den Menschen fehlt"
Menschen und Schimpansen haben zu 98% eine gleiche DNA, weshalb eine geringe Anzahl an Genen den großen Unterschied ausmachen muß. Die gemeinsame Entwicklungslinie trennte sich vor etwa 6 - 7 Mio. Jahren. Die Zusammenarbeit von Forschern aus unterschiedlichen Bereichen ergab, daß das Gen vor ca. 2,5 - 3 Mio. Jahren aus dem Erbgut des Menschen verschwand. Es wird angenommen, daß dies nach der Entwicklung des aufrechten Ganges passierte, als die Hände bereits wie unsere heutigen funktionierten, die Größe des Gehirns allerdings noch der von Schimpansen entsprach. Aus diesem Grund nimmt man auch einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden des Gens und der Entwicklungs des Gehirns an.
Zum Team gehörten Meave Leakey von der Leakey Foundation in Nairobi und Svante Paabo vom Max-Planck-Institut für Evolutionsanthropologie in Leipzig, der auch half, die erste Neandertaler-DNA zu untersuchen. Paabos Team hat hatte bereits Mutationen in einem FOXP2 genannten Gen feststellen können, das die Gesichts- und Kieferbewegungen zuständig ist und damit auch notwendig für das Sprechen.