Gefördert durch die Gerda Henkel Stiftung untersuchen Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena seit 2006 die ländliche Besiedlung an der Fundstelle "Il Monte" in der nahen Umgebung der Ortschaft. Ziel des Projekts ist es, nicht nur strukturelle Reste und materielle Ausstattung des Siedlungsplatzes aufzudecken, sondern auch die Lebens- und Wirtschaftsweise in einem nordetruskischen Dorf möglichst genau nachzuzeichnen.
Während des vom 19. bis 21. Juni an der Universität Jena stattfindenden internationalen Kolloquiums werden die Jenaer Ausgrabungsergebnisse vorgestellt und mit Forschungsresultaten aus anderen relevanten Wissenschaftsbereichen zusammengeführt. Archäologen u. a. aus Italien, Ungarn und Großbritannien werden gemeinsam mit Naturwissenschaftlern versuchen, das gesamte Fundspektrum zusammenzutragen und das Lebensumfeld zu klären. "Es soll ein detailliertes Gesamtbild der antiken Lebenswirklichkeit in Nordetrurien von der späten Republik bis in die mittlere Kaiserzeit entstehen", berichtet PD Dr. Günther Schörner von der Universität Jena. Dabei werden nicht nur Fundstücke präsentiert, sondern beispielsweise auch bauliche Spuren ausgewertet, die Rückschlüsse auf die architektonische Gestaltung zulassen. "Uns interessiert, wie der Großteil der Bevölkerung lebte, was bis jetzt noch weitgehend im Unklaren ist", so der Jenaer Archäologe über den Fundort, von dem man lange annahm, er sei unbewohnt gewesen.
Das Kolloquium richtet sich nicht nur an ein Fachpublikum, sondern möchte auch Studierende und alle Interessierten ansprechen, die zu den Veranstaltungen herzlich eingeladen sind.