Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft stellte in seiner nun veröffentlichten Stellungnahme fest, dass das Deutsche Bergbau-Museum Bochum (DBM) der Aufgabe, die Entwicklung des Bergbaus in seiner Gesamtheit zu erforschen und darzustellen, umfassend und mit insgesamt sehr guten Ergebnissen nachkommt. Eine wesentliche Grundlage hierfür sieht der Senat in den umfangreichen Sammlungen des Museums, die aus dem Bergbau-Archiv, einer Biblio- und einer Fotothek sowie den Objektsammlungen bestehen. Die Sammlungen sind im Montanhistorischen Dokumentationszentrum zusammengefasst und auch online sehr gut verfügbar.
Die Forschungsleistungen des DBM, so der Senat, seien ebenfalls sehr gut. Sie umfassen archäologische Arbeiten zur prähistorischen Zeit, bergbaugeschichtliche Arbeiten zur jüngeren Geschichte des westdeutschen Raums, aber auch naturwissenschaftliche Arbeiten zu den verschiedensten Materialien. Mit seinen Grabungsleistungen sei das DBM weithin sichtbar.
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft würdigt die sehr engagierte Vermittlungsarbeit des DBM und die große Unterstützung, die es durch den deutschen Steinkohlebergbau erfahre. Er begrüßt, dass das DBM ab 2018 das "Gedächtnis des Steinkohlenbergbaus" werden möchte. Diese wichtige und anspruchsvolle Aufgabe erfordere ein klares Konzept, das nun weiter ausgearbeitet werden müsse. Der Senat empfiehlt, das DBM als Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft in seiner wissenschaftlichen Unabhängigkeit zu stärken und Kooperationen mit Universitäten auszubauen. Bund und Ländern wird empfohlen, die gemeinsame Förderung des Deutschen Bergbau-Museums fortzusetzen.
Das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven sammelt und erhält historische Bestände zur deutschen Schifffahrt, erforscht deren Geschichte und vermittelt diese im Rahmen von Ausstellungen. Herausragendes Sammlungsobjekt ist eine in den 1960er Jahren geborgene Hansekogge aus dem 14. Jahrhundert.
Der Sammlungsbereich, so der Senat in seiner heute veröffentlichten Stellungnahme, werde gut betreut und biete eine erstklassige Basis für die Museumsarbeit. Jedoch sei das Museum im Bereich der Forschung in den letzten Jahren wenig sichtbar gewesen. Auch hätten die Ausstellungen den Rückgang der Besuchszahlen am DSM nicht verhindern können. Bis 2012, so der Senat, habe sich das Forschungsmuseum nur unzureichend entwickelt.
Seitdem seien Veränderungen zu erkennen. Der Senat verbindet seine grundlegende Kritik mit der Hoffnung, dass diese Entwicklungen zu einer nachhaltigen Verbesserung am DSM führen. Die seit 2013 amtierende neue Direktorin habe erkannt, dass das Museum dringend modernisiert werden müsse und grundlegende Änderungen begonnen. Satzung und Gremien seien reformiert, Kooperationen mit der Universität Bremen gestärkt und auch Fragen der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses angegangen worden. Daran anschließend müsse das Museum seine strategischen und konzeptionellen Überlegungen nunmehr weiter vertiefen sowie die Empfehlungen der Evaluierung umsetzen. Positiv wertet der Senat auch, dass das Land Bremen und der Bund die denkmalgeschützten Gebäude des DSM in den nächsten Jahren sanieren möchten.
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des Deutschen Schiffahrtsmuseums fortzusetzen und vor dem Hintergrund der Beurteilungen die nächste Überprüfung der Fördervoraussetzungen bereits 2018 vorzusehen.
"Wir danken dem Senat für seine Entscheidung und der Kommission für die engagierte Durchführung des Evaluierungsverfahrens sowie den auch aus unserer Sicht fairen und konstruktiven Bewertungsbericht.", sagte die Geschäftsführende Direktorin des DSM Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, wie schwierig die Bewältigung eines Generationenwechsels und die umfassende fachlich-inhaltliche Neuaufstellung für ein Museum wie das das DSM und die begleitenden Organe seien. Umso mehr sei zu begrüßen, dass dieser Prozess vom Senat der Leibniz-Gemeinschaft positiv bewertet worden sei.