Mit der neuen Förderung sollen die Arbeiten auf West-Nepal und weitere Orte ausgedehnt werden, die kulturell und historisch mit dem Kathmandutal verbunden sind. Unter der Leitung von Prof. Brosius und Prof. Michaels arbeiten in dem Projekt in Heidelberg und Nepal 20 Spezialisten aus den Gebieten Architektur, Ethnologie, Geschichte und Indologie sowie dem Denkmalschutz zusammen.
Das "Nepal Heritage Documentation Project" mit seiner offen zugänglichen Online-Datenbank umfasst Beschreibungen, Fotos, Inschriften und Architekturzeichnungen der gefährdeten historischen Denkmäler Nepals, darunter Tempel, Klöster und Paläste. Ziel ist die Dokumentation und Inventarisierung von mehr als 2.000 Monumenten, 2.500 Inschriften und 8.000 Objekten sowie dem damit verbundenen immateriellen Kulturerbe – etwa Rituale, Feste, soziale und religiöse Praktiken. "Eine so detaillierte Dokumentation der historischen Monumente Nepals stellt einen Meilenstein dar – nicht nur für den Erhalt des Kulturerbes, sondern auch für die Weitergabe von Wissen über das reiche und außergewöhnliche Erbe Nepals an künftige Generationen", sagt Damodar Gautam, Generaldirektor des Department of Archaeology der nepalesischen Regierung.
Federführend in dem Vorhaben ist an der Universität Heidelberg das Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien (HCTS) in Zusammenarbeit mit der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Universitätsbibliothek Heidelberg sowie dem Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Fachhochschule Mainz. In Nepal sind die Hauptpartner die Saraf Foundation for Himalayan Traditions and Culture, das Department of Archaeology der nepalesischen Regierung, der Kathmandu Valley Preservation Trust und die UNESCO Nepal.
Nach den Worten von Christiane Brosius, Professorin für Medien- und Visuelle Anthropologie am HCTS, wird das "Nepal Heritage Documentation Project" in die Lehre an der Universität Heidelberg integriert und "die Asienwissenschaften sowie die transkulturellen Schwerpunkte der Universität Heidelberg, insbesondere die Forschung zum kulturellen Erbe, in hohem Maße stärken".