Prof. Parzinger leitet seit 1995 die Eurasien-Abteilung des DAI in Berlin und führte in dieser Position diverse Grabungs- und Forschungsprojekte in Zentralasien durch.
Sein Forschungsgebiet umfasst den Raum von Sibirien bis zur Iberischen Halbinsel und die Jahrtausende von der Jungsteinzeit bis Christi Geburt, wobei sein besonderes Interesse der Kulturentwicklung in Kontaktzonen gilt, in denen aufgrund geographischer Gegebenheiten weiträumige Einflüsse ihren Niederschlag finden: in Nordspanien der keltische Einfluss auf die iberischen Völker, in Türkisch-Thrakien der Austausch zwischen dem Balkangebiet und Anatolien im Neolithikum und der Bronzezeit, in Sibirien die Kontakte zwischen dem eurasischen Steppenraum und den völlig anders gearteten chinesischen Kulturen in der Bronzezeit.
Sein derzeitiger Forschungsschwerpunkt bildet die Untersuchung der Steppenkulturen zwischen Ural und Jenissei. Sensationelle Ergebnisse lieferte jüngst das Gemeinschaftsprojekt mit Wissenschaftlern der Ermitage in St. Petersburg in Arzhan, Republik Tuva. Über die Freilegung der bislang reichsten skythischen Grabanlage Sibiriens wurde vielfach in der Presse berichtet.
Quelle: DAI