Vorrangig für die Bedürfnisse Sehbehinderter und Blinder konzipiert, ermöglicht sie auch allen anderen Besuchern einen neuartigen Zugang zu altägyptischer Geschichte, Gesellschaft und Kunst. Nicht nur Gips- und Bronzerepliken altägyptischer Figuren, sondern auch Modelle, Präparate und rekonstruierte Alltagsgegenstände in Echtmaterialien sowie einige Originale, die ein Gefühl für die Materialbeschaffenheit vermitteln, können mit den Händen ertastet werden. Rollstuhlfahrer haben direkten frontalen Zugriff auf die Objekte.
Entlang von 45 Stationen wird der Besucher schrittweise und umfassend in die Welt des Alten Ägypten eingeführt. Die Abfolge der fünf Themen ermöglicht über die Vergleichbarkeit des eigenen Umfelds, ausgehend von konkretem Erleben altägyptischer Gegenstände aus dem Alltagsleben, eine behutsame Hinführung zu altägyptischen Vorstellungen, und führt dann allmählich zu abstrakteren Themen.
Betextet ist die Ausstellung durch Tisch-Legenden in Braille-Schrift für Blinde, durch Beschriftungen für Sehbehinderte in einer besonders großen Drucktype sowie durch eine integrierte Audio-Führung. Sie ist im Eintrittspreis inbegriffen und in zwei Versionen, für Erwachsene und für Kinder, verfügbar. Die Ansteuerung der Objekte erfolgt automatisch, so dass keine Zahlen gewählt werden müssen. Der Text startet bei Annäherung an das Objekt.
Diese Ausstellung, die vom 11. März bis 26. Juni 2011 präsentiert wird, erschließt sich nicht im Vorbeigehen. Vielmehr ist der Besucher aufgerufen, nach Anhören und Lesen der Erläuterungen die beschriebenen Details an Originalen und Repliken zu ertasten und so die faszinierende Kultur des Alten Ägypten zu entdecken.