Die Zentrale der irakischen Antikenverwaltung in Bagdad verwahrt Archivalien aus allen Teilen des Landes: Verwaltungsunterlagen, Forschungsberichte, Pläne, Foto- und sonstige Bilddokumentation sowie die Korrespondenz mit in- und ausländischen Institutionen, Ausgräbern und Wissenschaftlern. Diese Unterlagen werden seit einiger Zeit systematisch digitalisiert. Dadurch können schnell und umfassend Kopien der Unterlagen an die lokalen Antikenverwaltungen übergeben werden, wenn sie, wie im Fall der nordirakischen Provinzen, durch Terrorakte dort gänzlich zerstört wurden. Die dort früher vorhandenen Archive der Antikenverwaltungen lassen sich damit zu einem großen Teil rekonstruieren.
Aus Mitteln des Kulturerhalts des Auswärtigen Amts hatte die Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts daher im Herbst und Winter 2017/18 einen professionellen Buchscanner, weitere Scanner mit Spezialfunktionen, Computer und externe Festplatten an die entsprechenden Archivabteilungen der irakischen Antikenverwaltung überreicht, mit denen die bereits laufenden Digitalisierungsarbeiten der Antikenverwaltungen unterstützt werden.
Der diese Woche in Berlin zuende gegangene Workshop diente dazu, die Spezialfunktionen der Geräte zu erklären und archivspezifische Probleme wie den Umgang mit versprödendem Papier, historischen Filmmaterialien, Lagerungsanforderungen für die verschiedenen Materialien sowie Erfahrungswerte bei Scan-Parametern und der Speicherung von großen Datenmengen zu diskutieren.