Cloaca Maxima von Castra Regina gefunden

Archäologische Grabungen auf dem Gelände des ehemaligen Hotel Karmeliten in Regensburg sind beendet.

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Ausgrabungsstelle

Seit Ende November 2012 bis Ende März 2013 arbeiteten die Archäologen im Auftrag der Karmeliten Projekt GmbH auf dem Gelände des ehemaligen Hotel Karmeliten. Zwischen großen Abrissbaggern und Bauschutthalden untersuchten sie die Bereiche, die im 19. Jahrhundert nicht unterkellert wurden. Immerhin war eine Fläche von 200 Quadratmetern mit zahlreichen Befunden aus dem Mittelalter und der Römerzeit erhalten geblieben. Die Archäologen entdeckten dort die Mauerreste von Gebäuden des Legionslagers, aber auch bauliche Relikte des Bamberger Hofes. Bekannt war, dass sich bis zum 19. Jahrhundert an der Ostseite des ausgegrabenen Grundstücks die Mauer und das Osttor des römischen Legionslagers befanden. Schon vor Beginn der Ausgrabungen war jedoch klar, dass davon nichts oder nur kleine Bruchteile erhalten sein dürften, denn beim Neubau des 19. Jahrhunderts war die Römermauer abgeräumt worden. Die großen Quader wurden recycelt – man verwendete sie an verschiedenen Stellen des Neubaus im 19. Jahrhundert.

Die Ausgrabungen haben wichtige und unerwartete Erkenntnisse zum Lager der III. Italischen Legion erbracht. Zum Abschluss der Arbeiten ist noch ein meterhohes Profil zu sehen, das Zeugnis für die wechselvolle Geschichte dieses Platzes von der Römerzeit bis ins Mittelalter ablegt: Hier lassen sich die Brände, die Reparaturen und letztendlich die Zerstörung des Legionslagers ablesen. Bislang unbekannt und nun in einer außergewöhnlichen Größe sichtbar ist ein Graben, der sich parallel zur ehemaligen Lagermauer von Süd nach Nord entlang zieht. Da er sich im Lagerinneren befand, handelt es sich nicht um einen Wehrgraben, sondern um einen großen Abwassergraben: die cloaca maxima von Castra Regina.

 

Historie zum Grundstück ehemaliges Hotel Karmeliten:

 

  • ab ca. 179 n. Chr.: römisches Legionslager
  • 1024: erste Erwähnung des Hofs des Bamberger Bischofs. Der Hof lag in direkter Nähe der Regensburger Königspfalz bei der Alten Kapelle.
  • 1641: Übergabe an Karmeliten zur Klostergründung. Dort entstand die Klosterbrauerei.
  • 1872/73 Neubau: Dabei wurde die berühmte römische Inschrift gefunden, die einst am Osttor des Lagers, der Porta Principalis Dextra angebracht war.
  • 2012 abgerissen.