Christlich-orientalische Bleisiegel als Belege kultureller Vielfalt

Dr. Claudia Sode vom Institut für Altertumswissenschaften und PD Dr. Stefan Heidemann vom Institut für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients der Universität Jena werden im Juli und August in Dumbarton Oaks, der Forschungseinrichtung für byzantinische Studien der Harvard University in Cambridge, MA. tätig sein.

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Das Eliteinstitut ermöglicht dem interdisziplinären Jenaer Gespann die Erforschung der etwa 70 christlich-orientalischen Bleisiegel ihrer Sammlung - die umfangreichste und bedeutendste ihrer Art. Dazu müssen die Siegel gelesen, eingeordnet und interpretiert werden.

"Dieses Quellenmaterial ist einmalig", freut sich Heidemann über das interdisziplinäre Forschungsprojekt, dessen Kosten von den Amerikanern getragen werden. "Die Bleisiegel tragen auf der einen Seite die Darstellung der Muttergottes Maria oder eines Heiligen. Auf der anderen Seite findet sich arabisch, syrisch-aramäische oder armenische Schrift", weiß Claudia Sode.

"Diese Siegel in byzantinischer Tradition und mehreren orientalischen Sprachen spiegeln die Kultur der Grenzregion zwischen Byzanz und dem Arabischen Reich wieder, das heutige Syrien und Ostanatolien. Sie sind eine einzigartige kaum erforschte Quelle für die politische, kirchengeschichtliche und kunsthistorische Forschung", ergänzt Heidemann.

Sode und Heidemann können auf Erfahrungen bei der Erforschung solcher seltenen Bleisiegel zurückgreifen. Zum Orientalischen Münzkabinett der Universität Jena gehört mit über 30 Exemplaren solcher christlich-orientalischer Siegel des 11. und 12. Jahrhunderts der weltweit zweitgrößte Bestand.

 

Quelle: Uni Jena