"Eine wachsende Zahl von archäologischen Funden belegt den Austausch von Gütern und Materialien zwischen den Randgebieten im Norden und dem Zentrum Chinas. Die Art und Weise der Austauschbeziehungen zwischen den dortigen Kulturen ebenso wie auch die Austauschrouten sind jedoch kaum erforscht. Die Rolle, die die nördlichen Grenzregionen Chinas spielten, wurde bislang ebenfalls außer Acht gelassen", betont Dr. Wang. Die Teilnehmer der Tagung werden in diesem Zusammenhang der Frage nachgehen, wie das "frühe China" entstand und welchen Einflüssen es im Austausch mit Eurasien ausgesetzt war. Dabei wollen die Wissenschaftler auch erörtern, wie sich China in der Zeit vor Entstehung der Seidenstraße definieren lässt. "Ziel ist es", so der Heidelberger Wissenschaftler, "ein vielfältiges Bild dieser Zeit und der Regionen entstehen zu lassen." Zum Hengstberger-Symposium werden rund 80 Forscherinnen und Forscher aus China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Österreich, Russland, Spanien und den USA erwartet.
Lianming Wang, Wissenschaftlicher Assistent für die Kunstgeschichte Chinas, gehört zu den Hengstberger-Preisträgern des Jahres 2018. Der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis wird jährlich an drei Nachwuchswissenschaftler oder Wissenschaftlerteams der Universität Heidelberg vergeben. Mit der Preissumme von jeweils 12.500 Euro erhalten junge Forscherinnen und Forscher die Möglichkeit, alleine oder als Team ein interdisziplinäres Symposium im IWH durchzuführen.