Auf der Basis hochauflösender Laserscandaten des Terrains wurde zunächst von einem Team der Firma ARCHAEOLOGICA aus Historikern, Archäologen und 3D-Künstlern unter der Leitung von Fabian Dittmann ein dreidimensionales digitales Geländemodell des Burgberges erstellt, um moderne landschaftliche Veränderungen bereinigt und - nach Auswertung von weiteren Messdaten, Satellitenbildern und historischer Konstruktionspläne unter anderem aus dem Hauptstaatsarchiv Hannover sowie einiger älterer Illustrationen und Stiche der Burg - die ehemaligen Standorte der Gebäude auf dem Burgberg bestimmt. Aus historischen Texten konnte aus der Dokumentation vieler Umbaumaßnahmen, die die Burg in ihrer 700-jährigen Geschichte durchlief, ein Zeitpunkt (um 1700) recherchiert werden, zu dem die Burg am wahrscheinlichsten zeitgleich die rekonstruierten Gebäudeteile in einem funktionsfähigen Zustand aufwies. Da es nur wenige zeitgenössische Abbildungen der Burg gibt, wurden ergänzend zur Bestimmung von architektonischen Details einige bauartbedingt und entstehungsgeschichtlich vergleichbare Festungen und Schlösser der Region analysiert und plausible Merkmale, die nicht detailliert für die Burg Scharzfels dokumentiert waren, in die Rekonstruktion eingearbeitet.
Ziel dieses Projektes ist es, die große geschichtliche Bedeutung dieser Burganlage mit modernen Medien zu vermitteln und damit letztendlich auch den Fremdenverkehr in der Region zu fördern. An der Burg Scharzfels selbst weist seit heute eine entsprechende Ausschilderung auf dieses spezielle Angebot hin.