Nach der Besichtigung des traditionellen in der Altstadt von Sanaa gelegenen Institutsgebäudes informierte Dr. Iris Gerlach, Leiterin der Außenstelle Sanaa, die Delegation über das Arbeitsprogramm des DAI im Jemen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert die kommenden 3 Jahre das Kooperationsprojekt "Tan`im - Wirtschaftsförderung einer der ältesten Siedlungen des jemenitischen Hochlandes durch touristische Erschließung". Die Außenstelle Sanaa führt diese Maßnahme ab Mitte Januar gemeinsam mit dem jemenitischen Social Fund for Development und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durch.
Der Fundplatz Tan´im, 25 km östlich von Sanaa in der Bergregion Khawlan gelegen, bildete spätestens ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. eines der wichtigsten administrativen und religiösen Zentren der Sabäer im Hochland des Jemen. Die Außenstelle Sanaa untersucht hier die Stadtanlage und das Umland, zu denen unter anderem ein monumentales sabäisches Heiligtum, eine über 1 km lange Stadtmauer, mehrere antike Friedhöfe sowie die Reste von Dammanlagen zur Bewässerung der noch heute ausgedehnten landwirtschaftlichen Flächen zählen. Die geplanten Ausgrabungen sowie Restaurierungsarbeiten kombiniert mit verschiedenen Trainingsprogrammen für die lokale Bevölkerung dienen der wirtschaftlichen Entwicklung und touristischen Erschließung dieser Region.