Bund fördert 3D-Informationssystem zur Erforschung von Maya-Ruinen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert gemeinsame Projekte von Geisteswissenschaftlern und Informatikern, darunter auch das internationale Projekt »MayaArch3D«, an dem die Uni Heidelberg und das Deutsche Archäologische Institut beteiligt sind.

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QUERYARCH3D
Screenshot des QUERYARCH3D TOOLs, mit dessen Hilfe die bisherigen Ergebnisse des MayaArch3D Projektes erkundet werden können.

Im Rahmen der so genannten »eHumanities« Förderlinie unterstützt das BMBF derzeit 24 interdisziplinäre Projekte von Geisteswissenschaftlern und Informatikern, unter anderem in den Themengebieten Gesellschaft, Geschichte, Politik, Musik, Kultur und Recht. Für diese Projekte stellt das BMBF insgesamt 19,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Zu den geförderten Projekten gehört auch ein Projekt zur Visualisierung und Analyse von Ruinenstätten der Maya, an dem unter anderem das Deutsche Archäologische Institut und die Universität Heidelberg beteiligt sind. Im Rahmen des Projekts »MayaArch3D« wird ein System geschaffen, das an großen Ruinenplätzen weltweit einsetzbar und exemplarisch für den Aufbau kombinierter Visualisierungs- und Analysewerkzeuge ist. Durch die Zusammenführung von Daten der UNESCO-Weltkulturerbestätte Copan in Honduras - einem der wichtigsten Zentren der Maya-Kultur - auf einer 3D-fähigen Internetplattform wird es verschiedenen Arbeitsgruppen ermöglicht, in internationaler Zusammenarbeit die komplexe Archäologie von Copan räumlich und zeitlich zu analysieren, um so Erkenntnisse über die soziale und politische Struktur der Gesellschaft der Maya zu gewinnen.

Erste Resultate des Projektes lassen sich auf der MayaArch3D-Projektseite der University of New Mexico betrachten. Dort kann man mit dem Tool »QueryArch3D« einen virtuellen Rundgang durch Copan unternehmen und zu zahlreichen der Ruinen und einzelnen Architekturteilen Informationen abrufen (hierfür muss der Java-3D-Betrachter »Unity3D« installiert sein). Wer das Programm nicht installieren möchte, kann sich hier ein Video anschauen, in dem »QueryArch3D« demonstriert wird.