Während der gut drei Monate dauernden Untersuchung am Schulgässli in Heimberg konnten auf knapp 1000 m² verschiedene Siedlungsreste dokumentiert werden: neben einem Nutzungshorizont mit einem sehr hohen Anteil an Hitzesteinen und (relativ) viel bronzezeitlicher Keramik auch diverse Pfostenstellungen und Gruben. Zwei dieser Gruben waren randvoll mit Hitzesteinen gefüllt, also mit Steinen, die durch große Hitze zersprengt worden waren. Diese könnten als Hitzespeicher in Koch- oder Heizgruben genutzt worden sein und stellen einen für die Bronzezeit typischen Befund dar.
Weitere Gruben dürften der Lehmentnahme gedient haben. Lehm war damals ein wichtiger Rohstoff und wurde etwa beim Hausbau zum Verputzen der Flechtwände oder zur Herstellung von Gefäßkeramik verwendet. Dazu passt ein in der Grabungsfläche anstehendes, bis zu 35 m mächtiges Schichtpaket aus Hanglehm. Wie einige viel jüngere Entnahmegruben zeigen, haben dieses Lehmvorkommen später auch die bekannten Heimberger Töpfer der Neuzeit ausgebeutet. Eine 1964 in Heimberg ausgegrabene Ziegelei belegt Ähnliches auch für die Römerzeit.
Die Fundstelle in Heimberg gehört zu einer ganzen Reihe von bronzezeitlichen Neuentdeckungen der vergangenen Jahre zwischen Thun und Bern. So ist etwa seit 2014 bekannt, dass sich auch im unteren Thunerseebecken, vor dem Schloss Schadau, Reste von Pfahlbauten erhalten haben. Ebenso brachten Rettungsgrabungen in Thun-Schoren, Richigen oder Kehrsatz/Chlywabere umfangreiche bronzezeitliche Siedlungsreste ans Licht. Die neuen bronzezeitlichen Fundstellen belegen die Bedeutung des Aaretals als Lebensraum und Verkehrsweg zwischen den Alpen(pässen) und dem Schweizer Mittelland.