Der Umzug in den eigens in der neuen Universitätsbibliothek geschaffenen Sondersammlungsbereich wird aus klimatischen Gründen erst im Spätsommer des nächsten Jahres erfolgen.
Die Dauerleihgabe umfasst ca. 1.000 Handschriften und 40.000 alte Drucke der Stadt- und Regionalbibliothek. Hierbei handelt es sich zum einen um Bestände der 1816 aufgelösten Erfurter Universität und mehrerer Erfurter Klöster, zum anderen um die bedeutendste erhaltene Handschriftensammlung eines mittelalterlichen Gelehrten. Amplonius Rating de Berka studierte 1392-1395 in Erfurt und bekleidete als zweiter das Amt des Rektors der damals neugegründeten Universität. Aus Verbundenheit mit seiner Hochschule stiftete er 1412 das Collegium zur Himmelspforte und stattete es mit seiner für damalige Verhältnisse ungewöhnlich großen Bibliothek von 633 Bänden aus. Noch heute sind die allermeisten Bände seiner Privatbibliothek erhalten und führen zahlreiche Wissenschaftler aus dem In- und Ausland für Forschungsaufenthalte nach Erfurt. Besondere Interessenschwerpunkte bilden dabei mittelalterliche Philosophie und Theologie sowie zahlreiche medizinische Texte. Als wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek beinhaltet sie zwar keine Zimelien mittelalterlicher Buchmalerei, jedoch zahlreiche Handschriften, welche aufgrund ihrer Qualität und Singularität für die Überlieferung ihrer Texte heute konstitutiv sind.
Quelle: Uni Erfurt