Prof. Dr. Mayke Wagner, Wissenschaftliche Direktorin der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), erhielt Ende Oktober bei einem Festakt in Peking die Berufungsurkunde als Gastwissenschaftlerin an der Chinesischen Akademie für Kulturerbe (CACH) überreicht.
Prof. Dr. Tong Mingkang, Vize-Direktor des Chinesischen Staatsamtes für Kulturgüter (SACH), hob in seiner Festrede die Leistungen der CACH in der internationalen Zusammenarbeit heror, die in den letzten Jahren eine Reihe von Kooperationen mit international renommierten Institutionen durchgeführt habe, u.a. mit dem International Council on Monuments and Sites (ICOMOS), dem International Centre for the Study of the Preservation and Restoration of Cultural Property (ICCROM), dem Istituto Superiore per la Conservazione ed il Restauro (ISCR), dem National Research Institute for Cultural Properies in Tokio (TOBUNKEN) und der Technischen Universität München (TUM). Das Spektrum der Zusammenarbeit umfasse v. a. den Erhalt und Schutz von Fundplätzen sowie die Restaurierung und Konservierung von Kulturgütern.
Mit der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding zur Kooperation in der Archäologie und dem Erhalt des Kulturerbes zwischen CACH und DAI im Jahre 2009 habe für die deutsch-chinesische Kooperation auf dem Gebiet des Erhalts des Kulturerbes eine neue Ära begonnen. Der Erhalt des Kulturerbes in China befinde sich in einer viel versprechenden Phase, die zuvor nie gekannte Chancen und Herausforderungen mit sich bringe. Das SACH fördere auf diesem Gebiet die chinesischen Institutionen intensiv bei der Gestaltung internationaler Zusammenarbeit und begrüße ausdrücklich die aktive Beteiligung zahlreicher ausländischer Wissenschaftler und Fachexperten. Man sei zuversichtlich, dass Prof. Wagners Berufung an die CACH dazu beitragen wird, die deutsch-chinesische Zusammenarbeit im Bereich des Kulturerbes zu vertiefen, zu festigen und zu weiteren Erfolgen zu führen.
Prof. Wagner ist seit langem mit der chinesischen Archäologie und dem Erhalt des Kulturerbes in China verbunden. Nachdem sie einen Teil ihres Studiums in China absolviert hatte, betrieb sie über mehrere Jahre in archäologische Forschungen in der Region und verfolgte mit größtem Interesse die chinesischen Entwicklungen in der Archäologie und Denkmalschutz. Inzwischen hat sie sich in verschiedenen archäologischen Bereichen dieser Region als herausragende Wissenschaftlerin einen Namen gemacht. Gleichzeitig engagierte sie sich in all den Jahren intensiv im Austausch und in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China in der Archäologie sowie dem Erhalt des Kulturerbes.
Prof. Wagners Berufungsvertrag mit der CACH sieht vor, dass sie die Erfüllung der im oben genannten Memorandum of Understanding vereinbarten Aufgaben vorantreibt, wie z. B. den wissenschaftlichen Austausch, gemeinsame Forschungen sowie die Ausbildung von Fachkräften. Zudem wird sie sich im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen vor Ort an konkreten Projekten zum Erhalt des Kulturerbes beteiligen, um auf diesem Wege möglichst viele ausgereifte Ideen und fortschrittliche, praxisbewährte Technologien aus dem Westen zu vermitteln.