Bereich »Frühbronzezeit« im Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens neu gestaltet
Zu den nun erstmals gezeigten Funden und Befunden gehört vor allem der im Jahr 2011 ausgegrabene und seitdem umfassend wissenschaftlich untersuchte Fundkomplex aus Dermsdorf, Lkr. Sömmerda. Er besteht aus einem Hallenbau und einem Hortfund. Die Nutzung des 44 × 11 m großen, dreischiffigen Baus lässt sich als Mischung aus kultisch-religiöser Funktion, Versammlungs- und Repräsentationsbau sowie Wohnbau der damaligen Elite deuten. Interessant ist dabei, dass im Stirnbereich des Gebäudes ein zeitgleicher Hort (bestehend aus 98 Bronzebeilen und zwei sog. Stabdolchen) gefunden wurde, der von damaligen religiösen Vorstellungen zeugt.
Zusammen mit dem schon lange vorhandenen Ausstellungsbereich zum Fürstengrab von Leubingen gibt der Raum zur Frühbronzezeit nun ein variantenreiches Bild zu der neu aufkommenden Technologie der Metallverarbeitung und sich neu herausbildenden Gesellschaftstrukturen.