Überreicht wird der im vergangenen Jahr zum ersten Mal ausgeschriebene und mit 40.000 Euro dotierte Preis am 30. April um 10 Uhr im Schloss zu Münster.
Albertz ist seit 1995 Direktor des Alttestamentlichen Seminars der Evangelisch-Theologischen Fakultät und seit dem Jahr 2000 Sprecher des Sonderforschungsbereichs "Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients" in Münster. Er gilt auf Grund seiner zahlreichen fachwissenschaftlichen Publikationen als international renommierter Bibelwissenschaftler und Fachmann für Religionsgeschichte. Sein 1992 veröffentlichtes Werk "Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher Zeit", das auch in englischer und spanischer Übersetzung vorliegt, ist in den Augen der Fachwelt der erste umfassende Versuch einer Wiederbelebung der religionsgeschichtlichen Forschung im Kontext der alttestamentlichen Wissenschaft. Das Werk geht eigenständige, neue und eigenwillige Wege, indem es Religionsgeschichte, Literaturgeschichte und Sozialgeschichte so kombiniert, dass es die Geschichte der Religion Israels als einen fortlaufenden religiösen Diskurs unterschiedlicher Gruppen, Bewegungen und Strömungen in unterschiedlichen Zeiten, an unterschiedlichen Orten und mit unterschiedlichen Interessen nachzeichnet.
Besondere Verdienste hat sich Prof. Albertz an der Universität Münster um die Etablierung und Leitung des Sonderforschungsbereichs "Funktionen von Religion in den antiken Gesellschaften des Vorderen Orients" erworben. Es ist ihm gelungen, das in Münster vorhandene Forschungspotenzial der Bereiche Altorientalistik, Ägyptologie, Altertumskunde, Alte Geschichte, Klassische Philologien, Indogermanistik, Bibelwissenschaft, Judaistik, Kirchengeschichte und Byzantinistik so zusammen zu führen, dass eine in den Geisteswissenschaften in dieser Breite und Intensität einmalige fachübergreifende Forschungskooperation entstanden ist.
Mit dem Forschungspreis wird die Universität Münster in jedem Jahr eine ihrer Wissenschaftlerinnen oder einen ihrer Wissenschaftler für herausragende Leistungen in der Forschung auszeichnen.
Quelle: Uni Münster