Im Mittelalter galt die Burg Wersau als eine der größten und bedeutendsten Niederungsburgen am Oberrhein. Sie war die letzte Festung auf der Reise der Pilger, Könige und Kaiser, bevor diese den Rhein nach Speyer überquerten. Im 17. Jahrhundert wurde sie fast vollständig zerstört. Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart erforschen Wissenschaftler und Studierende des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Heidelberg seit mehreren Jahren die Überreste im Rahmen von archäologischen Ausgrabungen, unterstützt von Ehrenamtlichen aus dem Arbeitskreis Burg Wersau. Ihr Ziel ist es, dieses bedeutende Bodendenkmal wieder sichtbar und erfahrbar zu machen.
Im Universitätsmuseum werden archäologische Funde ausgestellt, die den Luxus der kurfürstlichen Tafel und den adeligen Wohnkomfort illustrieren. Zu sehen sind außerdem digitale Objekte wie dreidimensionale Modelle der ausgegrabenen Mauern. Zentrales Exponat ist ein mittelalterlicher Sandsteinquader, der als Grundstein in den Fundamenten der Burg verbaut war. Auf dem Gelände der ehemaligen Burg soll ein Archäologiepark entstehen. Die Gemeinde Reilingen hat das Heidelberg Zentrum Kulturelles Erbe (HCCH) der Ruperto Carola mit der Konzeption und dem Aufbau gemeinsam mit den Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Burg Wersau beauftragt. Die am 9. Februar eröffnete Ausstellung ist Teil dieses Citizen-Science-Projekts.
Die Ausstellung „Grundsteine. Die Universität Heidelberg und die Burg Wersau“ wird vom 10. Februar bis zum 28. April im Universitätsmuseum Heidelberg gezeigt. Sie ist dienstags bis samstags von 10.30 bis 16.00 Uhr geöffnet. Am 21. Februar schließt das Universitätsmuseum bereits um 13 Uhr. Zur Ausstellung kann im Unishop ein Begleitheft erworben werden.