Da staunte sie nicht schlecht: Als sie eines der kostbaren Ausstellungsstücke im LWL-Museum für Archäologie in Herne betrachtete, klopfte ihr Dr. Wolfgang Kirsch, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) auf die Schulter und übereichte ihr einen Arm voller Geschenke.
"Ich als Hattingerin wollte mir unbedingt anschauen, was dafür gesorgt hat, dass unsere Isenburg heute eine Ruine ist. Die Ausstellung ist sehr faszinierend!" Besonders gefreut habe sich die 53jährige über ein exklusives Krimi-Dinner im Museum, an dem sie gemeinsam mit ihrem Mann teilnehmen kann. Die Mittelalterschau hat bereits zur halben Laufzeit die ursprüngliche Besuchererwartung von 80.000 übertroffen.
Auf einer Ausstellungsfläche von 1.500 Quadratmetern inszeniert das LWL-Museum für Archäologie eine Spurensuche nach den Überresten dieser Zeit in der heute vollkommen verwandelten Landschaft an Ruhr, Emscher, Lippe und Rhein. Etwa 1.000 Ausstellungsstücke wie Waffen, Rüstungen, goldene Reliquiare oder Kochgeschirr sowie Nachbildungen zum Anfassen und Ausprobieren zeigen, wie die Menschen im 13. Jahrhundert lebten.
Die Ausstellung gibt eine Übersicht der mehr als 400 Burgen, die es zwischen Emscher und Ruhr gegeben hat. Das heutige Ruhrgebiet weist eine der höchsten Burgendichten Europas auf. Auch das Entstehen mehrerer benachbarter Zentren, das die Ruhrregion bis heute prägt, ist nach der Überzeugung der Ausstellungsmacher letztlich auf die Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert im Jahr 1225 zurückzuführen.