"Mit einer beachtlichen Spannweite hat Therese Fuhrer wichtige Untersuchungen zur griechischen und römischen Dichtung ab der hellenistischen Zeit sowie zu philosophischen Autoren von Cicero bis in die Spätantike vorgelegt", begründet Prof. Dr. Stephan Busch die Entscheidung der Jury. "Durch ihre grundlegenden Arbeiten zu den Schriften des Kirchenvaters Augustinus und eine kundige Einführung in dessen Werk ist sie auch weit über die Fachgrenzen der Klassischen Philologie bekannt."
Nach dem Studium der Klassischen Philologie (Griechisch, Latein) und der Alten Geschichte wurde sie an der Universität Bern mit einer Dissertation über den hellenistischen Dichter Kallimachos promoviert. Ebenfalls in Bern folgte die Habilitation mit einer Studie zum Kirchenvater Augustinus. An der Universität Trier nahm sie 1996 ihre erste Professur für Klassische Philologie an. Weitere wissenschaftliche Stationen führten sie danach nach Zürich, Freiburg und Berlin. Seit 2013 forscht und lehrt sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie ist zudem Mitglied mehrerer Akademien.
Neben der Forschung zu Augustinus sind literarische Diskurse der Antike sowie Gender Studies in den Altertumswissenschaften weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit. In einem aktuellen Projekt setzt sie sich mit dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus auseinander. Unter dem Titel "Ärzte am Kaiserhof: Tacitus’ Inszenierung ihrer Rolle im römischen <Theater der Macht>" stellte sie dieses Forschungsprojekt auch beim Festvortrag im Rahmen der Preisverleihung in Trier vor.
Prof. Dr. Torsten Mattern (Vizepräsident der Universität Trier) überreichte Therese Fuhrer die Ausonius-Statuette. Benannt ist die Auszeichnung nach dem spätantiken römischen Lehrer, Dichter und Staatsmann Ausonius. Er wurde von Kaiser Valentinian I. als Erzieher des Kaisersohns Gratian nach Trier berufen, wo Ausonius etwa 20 Jahre lang lebte. Als Dichter ist er vor allem für sein Werk „Mosella“ bekannt.