Nun sind die Feldarbeiten grösstenteils abgeschlossen. Weitere Untersuchungen werden erst unmittelbar vor den Bauarbeiten für die geplanten Neubauten erfolgen. Im Vorfeld der geplanten Neugestaltung des Badener Bäderquartiers führte die Kantonsarchäologie Aargau zwischen Frühling 2009 und Mai 2012 umfangreiche Ausgrabungen und Bauuntersuchungen durch. Die Arbeiten haben eine Fülle an bedeutenden Erkenntnissen zur Geschichte der Badener Bäder geliefert, welche ein neues Licht auf die Bedeutung und Entwicklung der Bäderstadt von ihren Anfängen in der Antike bis heute werfen. Die grosse Vergangenheit der Badener Bäder verpflichtet zu einer umfassenden und sorgfältigen archäologischen Untersuchung und Dokumentation aller von den geplanten Bauvorhaben betroffenen Bauten und Areale.
Bei den Grabungen im Limmatknie wurden Reste mehrerer Badebassins und anderer Bauten der 2000 Jahre alten römischen Thermenanlagen freigelegt. Die Dimensionen der untersuchten Ruinen bezeugen hier eine monumentale Thermenanlage, die Einrichtungen in anderen grossen römischen Thermalkurorten wie Bath (GB) oder Aachen (D) kaum nachsteht. Völlig neue Erkenntnisse lieferten die Untersuchungen zur städtebaulichen Entwicklung des Bäderquartiers im Hochmittelalter. So konnte nachgewiesen werden, dass im 11. Jahrhundert der Bereich unter dem Verenahofgebiet drainiert und womöglich die dortigen Quellen neu gefasst wurden, um hier neue Bäder und Gasthäuser zu erbauen. Es lässt sich erstmals die Entstehung der bis heute gültigen räumlichen Struktur des Bäderquartiers fassen.
Eindrücklichste Zeugen der mittelalterlichen Bäder sind das im Hotel Ochsen erhaltene Badhaus aus dem 13. oder frühen 14. Jahrhundert und das "Kesselbad" im Bädergasthof Hinterhof, welches im Zustand aus der Zeit um 1500 im geplanten Neubau des Thermalbades wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll.