Ausgrabungen am Danewerk

Seit dem 2. September finden Ausgrabungen im Vorfeld der geplanten Besucherlenkung für den Archäologischen Park Danewerk statt. Sie werden vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein und dem Museum Sønderjylland durchgeführt.

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Ausgrabungen am Danwerk
Die Rückseite der Feldsteinmauer (um 800 n. Chr.) während der Dokumentation durch Werner Gehrke und Frauke Witte. Die Ausgrabung, geleitet von den beiden Wissenschaftlerinnen Dr. Astrid Tummuscheit (ALSH) und Frauke Witte (Museum Sønderjylland), zeigt die überraschend gute Erhaltung der Denkmalsubstanz und bestätigt Ergebnisse der Torgrabung (2010–2014). Dazu gehören z. B. der Nachweis einer älteren Steinstruktur unter der Mauer sowie einer Pfostenkonstruktion, die vor die Zeit der ältesten Wälle datiert. Quelle: ALSH

Untersucht werden zwei verschiedene Bereiche. In der Nähe der Schanze XIV wird ein Informationspavillon errichtet werden. Auf der ca. 15 m2 großen Fläche wurde keine Archäologie angetroffen.

Ein weiterer Grabungsschnitt befindet sich im rückwärtigen Teil der freigelegten Waldemarsmauer. Hier ist der Bau einer Besucherplattform geplant. Dabei wird ein bereits 1936 angelegter Grabungsschnitt untersucht, bei dem große Teile des Walls dokumentiert und abgetragen wurden. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Ausgrabungen am »Tor des Danewerks«, die von 2010 bis 2014 stattfanden, soll hier geklärt werden, ob noch Denkmalsubstanz vorhanden ist. Dabei spielen gezielte Fragestellungen eine Rolle, die sich aus der laufenden Auswertung der großen Torgrabung ergeben haben. Die Feldsteinmauer aus der Zeit um 800 n. Chr. steht dabei besonders im Fokus.

Die Maßnahmen im Archäologischen Park sollen mit der Eröffnung des Neubaus des Danevirke Museums im Jahr 2026 abgeschlossen und der Öffentlichkeit präsentiert werden. Derzeit wird die Ausführungsplanung vorbereitet und die vorbereitenden archäologischen Untersuchungen durchgeführt. Der Kreis Schleswig-Flensburg arbeitet in diesem Projekt eng mit dem Archäologischen Landesamt zusammen, das das Gesamtvorhaben archäologisch, denkmalpflegerisch und denkmaldidaktisch eng begleitet und unterstützt. Unter anderem erarbeitet das ALSH ein neues Vermittlungskonzept, das die 1500-jährige Geschichte des Danewerks in zwei Rundwegen mit Informationstafeln und Fenstern in die Vergangenheit einfängt.

Planer des Parks sind hauptverantwortlich das dänische Architekturbüro C.F. Møller Architects und Kessler.Krämer Landschaftsarchitekten Flensburg. Weitere Partner sind die Gemeinde Dannewerk, das Amt Haddeby, das Danevirke Museum und bei der Vermittlung das Landesamt für Umwelt, da sich der Park im Naturschutzgebiet befindet.

Hintergrundinformationen zum Archäologischen Park Danewerk

Die Entwicklung und Pflege des Welterbes Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk liegt im öffentlichen Interesse. Sein Schutz, seine Erhaltung und seine Pflege sind Teil der Daseinsvorsorge und sind Ausdruck der Verantwortung der Region für künftige Generationen. Der Umgang mit dem Welterbe muss daher nach den Vorgaben der UNESCO und des Landesdenkmalschutzgesetzes nachhaltig, schonend und werterhaltend erfolgen. Die Weiterentwicklung des Archäologischen Parks Dannewerk ist ein zentraler Aspekt der Regional- und Tourismusentwicklung. Die Entwicklung des Archäologischen Parks Danewerk umfasst verschiedene Inhalte und Aufgaben. Ziel ist es, eine denkmalgerechte und nachhaltige Besucherlenkung und Informationsinfrastruktur zu schaffen, die die Belastbarkeit der Denkmale für zukünftig steigende Besucherzahlen erhöht. Mit der Umsetzung der Maßnahmen des vorliegenden Freiraum- und Besucherlenkungskonzeptes wird der Archäologische Park Danewerk in die Ortsentwicklung der Gemeinde Dannewerk und die Vermittlungsaktivitäten des neuen Danevirke Museums integriert.

Im Rahmen der Inwertsetzung des Welterbes Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk plant der Kreis Schleswig-Flensburg als Denkmaleigentümer und Projektträger umfangreiche Maßnahmen im Archäologischen Park. Für die Umsetzung des Projektes »Freiraumgestaltung, Besucherlenkung und -information im Archäologischen Park – Welterbe Haithabu und Danewerk« wurden Fördermittel für Planungs-, Bau- und Vermittlungsmaßnahmen eingeworben. Die Finanzierung der Gesamtkosten in Höhe von 2,619 Millionen Euro wird durch Förderung aus der EU-, des Bundes-, des Landes- und der kommunalen Ebene unterstützt.