Der Grabhügel ist erstaunlich gut erhalten, sodass vier Bauphasen erkannt werden konnten. Es ist bislang davon auszugehen, dass das zentrale Grab aus einer Steinkonstruktion in der späten Jungsteinzeit angelegt wurde, um das eine rechteckige Steinsetzung verlief. Bei einer südlichen Erweiterung des Hügelkerns wurde ein weiteres Steingrab errichtet und mit zwei Steinkreisen umgeben. In diesem Grab konnten Bernsteinperlen geborgen werden, die zu einer Kette gehörten. Dicht daneben wurde ein menschlicher Backenzahn gefunden. Bis auf diese Funde waren alle Gräber leer.
Zu einem späteren Zeitpunkt wurde randlich eine Bestattung in einer Steinkiste eingebracht. Möglicherweise im Zuge der Errichtung des dritten Grabes wurde der Hügel mit einer dichten Reihe von Pfosten umgeben. Vermutlich wurden die Pfosten vor der Erweiterung für die vierte Hügelphase herausgezogen, denn es haben sich in den Pfostenlöchern feine Schichten von weißem Sand und humosem Material abgelagert. Deutlich ist dann darüber eine Packung aus Gras- oder Heidesoden zu erkennen, mit der der Grabhügel noch einmal vergrößert wurde.
Naturwissenschaftliche Untersuchungen sollen die Ausgrabungsergebnisse ergänzen und zum Beispiel eine genauere Datierung der Bauphasen ermöglichen. Vielleicht kommt man auch der Frage näher, seit wann sich die großen Dünenfelder auf Amrum bildeten, denn die Rodungen der vorgeschichtlichen Ackerbauern könnten dazu beigetragen haben.
Eigentlich lag die Nachricht vor, dass der Hügel bereits 1912/13 abgetragen worden sein soll, insbesondere am östlichen Rand beim Bau des benachbarten Hauses. Auch im 19. Jahrhundert waren bei dem Hügel bereits eine Urne und ein Dolch gefunden worden. Nun zeigt sich jedoch, dass die Lage im Ortsbereich durchaus zur guten Erhaltung des Grabhügels beigetragen hat. Viele andere seiner Art in Schleswig-Holstein, die auf landwirtschaftlichen Flächen liegen, sind durch das dauerhafte Überpflügen stark beeinträchtigt oder zerstört worden. Umso wichtiger ist der Schutz erhaltener Grabdenkmale, von denen auch auf Amrum noch weitere zu sehen und teilweise ausgeschildert sind.