Dabei wurde die gut erhaltene unterirdische Wasserversorgung einer großen Brunnenanlage mit Kanälen, Zuführungen und Auslässen freigelegt. Sie fanden sich nur wenige Zentimeter unter den neuzeitlichen Bodenplatten. Der Befund gehört eindeutig der Raumausstattung des ursprünglich im Erdgeschoss angelegten Grottensaales von 1714, der in einem Kupferstich von M. Daniel Pöppelmann aus dem Jahre 1729 als überaus reich dekorierter Raum mit stuckverzierter, bunt bemalter Decke und Wänden. Neben der Brunnenanlage an der Stirnwand zeigt der Stich auch ein sogenanntes „Scherzwasser“, dünne Wasserfontänen, die durch Düsen im Fußboden mitten im Raum die Besucher überraschend durchnässten. Im frühen 19. Jh. wurde der Grottensaal umgebaut, da die Decke durch die Feuchtigkeit der Wasserspiele beschädigt worden und einsturzgefährdet war.
Als archäologischen Glücksfall bezeichnet das Landesamt den Fund zahlreicher Fragmente der stuckverzierten Raumdekoration in einer Verfüllschicht. Die häufig mehrfarbigen und reliefierten Stuckfragmente zeigen Gesichter, Muscheln oder Architekturdetails, die für die baugeschichtliche Forschung des Dresdner Zwingers von großer Bedeutung sind, da hiermit erstmals Belege der originalen Farbgestaltung des Grottensaales vorliegen.