Der Rosenstein birgt eine Reihe von Höhlen und Felsdächern, die in prähistorischer Zeit wiederholt von Menschen aufgesucht wurden. Dabei belegen archäologische Funde eine Nutzung der Höhlen zur Zeit des Mittelalters sowie der Eisen-, Bronze- und Steinzeit. Erste systematische Forschungen in den Höhlen hatte der Heubacher Arzt Franz Keller zu Beginn des letzten Jahrhunderts durchgeführt. Im Zuge seiner Arbeiten konnte er unter anderem archäologische Reste aus der Altsteinzeit bergen. Das spektakulärste dabei gefundene Objekt war die in der »Kleinen Scheuer« gefundene Dasselfliege aus Gagat mit einem geschätzten Alter von rund 15.000 Jahren.
Über die Besiedlung der aktuell untersuchten Höhle »Haus« ist bisher aber wenig bekannt. Der ehrenamtlich Beauftragte des LAD, Wolfgang Naak, hatte im Vorfeld der Untersuchung Sedimente in der Höhle gesammelt, in denen sich Spuren steinzeitlicher Fauna und wenige Steinwerkzeuge fanden. Ziel der aktuellen Untersuchung ist es, nach weiteren Funden zu suchen und diese zeitlich einzuordnen.
Schon beim ersten Abtragen der Sedimente kamen weitere archäologische Funde zutage. Unter anderem wurden vorgeschichtliche Keramik, Steinartefakte, wahrscheinlich aus der jüngeren Altsteinzeit, sowie Knochen verschiedener Tiere aus unterschiedlichen Epochen gefunden. »Die Arbeiten zeigen, dass der Platz zu unterschiedlichen Zeiten, vermutlich auch zu ganz unterschiedlichen Zwecken genutzt wurde, von der Altsteinzeit über die Jungsteinzeit und Eisenzeit bis heute«, sagte Dr. Yvonne Tafelmaier vom LAD. Endgültige Ergebnisse könne man aber erst nach Abschluss der Arbeiten vorlegen.
Der Bürgermeister der Stadt Heubach, Frederick Brütting, begrüßt das Engagement der Denkmalpflege und der ehrenamtlich Tätigen ausdrücklich und unterstützt das Vorhaben: »Ich danke dem Landesdenkmalamt, dass es sich den Spuren der Steinzeit am Rosenstein zuwendet und bin gespannt auf die Funde. Die ersten Tage waren schon sehr vielversprechend.« Unterstützt wurden die Archäologinnen und Archäologen auch von zwei Studierenden der Uni Tübingen. Während der Arbeiten wird die Höhle für den öffentlichen Besucherverkehr voraussichtlich noch zwei bis drei Wochen gesperrt sein.