Zum Amtsantritt von Josef Mühlenbrock im LWL-Römermuseum Anfang September hat der bisherige Leiter Rudolf Aßkamp die Nachbildung zweier römischer Schlüssel, deren Originale in Haltern gefunden wurden und im LWL-Römermuseum ausgestellt sind, an seinen Nachfolger übergeben.
Mühlenbrock war zuletzt zehn Jahre lang Leiter des LWL-Museums für Archäologie in Herne.
Der 50-jährige Archäologe war dort unter anderem für die erfolgreichen Sonderausstellungen »Aufruhr 1225!", »Schädelkult«, »Schätze der Archäologie Vietnams« und zuletzt »Irrtümer & Fälschungen der Archäologie« verantwortlich. Als gebürtiger Halterner war er schon während seiner Studienzeit und später als Projektleiter für das LWL-Römermuseum tätig. »Die Rückkehr ins Museum in Haltern ist für mich so auch eine Rückkehr nach Hause,« freute sich Mühlenbrock.
Vor allem in der Römerbaustelle Aliso, für welche der zweite Bauabschnitt in Planung ist, sieht der neue Museumschef Potenzial: »Meine Vision ist, dass bald Reenactment-Römer einer Baustelle des römischen Hauptlagers Leben einhauchen. So können Besucherinnen und Besucher eine Idee davon bekommen, wie der bedeutendste Militärposten rechts des Rheins aus der Zeit des Kaisers Augustus vor 2.000 Jahren ausgesehen haben mag.«
In den Ruhestand verabschiedet sich mit der Schlüsselübergabe Rudolf Aßkamp: »Ich freue mich über meine Nachfolge und wünsche dem Team und dem Museum eine wundervolle Zukunft. Selbstverständlich bleibe ich dem Museum weiterhin verbunden.« Als Gründungdirektor baute Aßkamp das Museum auf und führte verschiedene erfolgreiche Sonderausstellungen durch, darunter »Mit Asterix und Obelix durch die Welt der Römer«, »Die letzten Stunden von Herculaneum«, »Luxus und Dekadenz«, »IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS« und zuletzt »Triumph ohne Sieg«.
Wie die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, auf der Sitzung des LWL-Kulturausschusses am 19. September in Dortmund bekannt gab, wird die bisher am smac in Chemnitz tätige Archäologin und Museumsmanagerin Doreen Mölders neue Leiterin im LWL-Museum für Archäologie in Herne. Sie wird zum 1. Januar 2019 die Nachfolge von Dr. Josef Mühlenbrock antreten.
»Ich freue mich, dass wir mit Doreen Mölders eine ausgewiesene Ausstellungsmacherin für die Leitung gewinnen konnten. Als Archäologin und fortgebildete Museumsmanagerin ist sie die richtige Fachfrau, um unser Museum in Herne weiter voranzubringen«, sagte Rüschoff-Parzinger. Nach ihrem Studium der Ur- und Frühgeschichte, Klassischen Archäologie sowie Alten Geschichte an den Universitäten Leipzig und Freiburg promovierte Mölders 2013 über das Thema prähistorische Wirtschaft im Fachdiskurs.
Seit 2013 ist die 42-Jährige wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz, wo sie als Projektleiterin mehrere Sonderausstellungen sowie eine virtuelle Ausstellung realisiert hat. Zuvor war die gebürtige Sachsen-Anhalterin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte in Leipzig. Sie hat an zahlreichen archäologischen Ausgrabungen im In- und Ausland teilgenommen und die Lehr- und Forschungsgrabung im internationalen Forschungsprojekt Oppidum Bibracte (Frankreich) geleitet. Mölders hat an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt und mehrere Artikel zum Themenfeld digitale Medien sowie Museumsentwicklung im Bereich der modernen Archäologie verfasst.
Bis zum Amtsantritt von Mölders führt Dr. Susanne Jülich das Museum in Herne kommissarisch.