Das Gelände der Landesgartenschau 2004 (LGS) ist einer der geschichtsträchtigsten Orte in der Region Trier. Während der Vorbereitungsarbeiten vor anderthalb Jahren stießen Archäologen auf Relikte aus dem Jahr 30 vor Christus. Es waren die ältesten römischen Gebäudereste, die in Trier je ans Tageslicht befördert wurden.
Die Grabungsergebnisse bestätigten die Vermutung, dass die Römer auf dem zukünftigen LGS-Areal Petrisberg ein Militär-Lager errichtet haben, noch ehe die Talstadt im Jahr 16 vor Christus gegründet wurde. Für die LGS-Organisatoren ergab sich dadurch die Möglichkeit, in der Landesgartenschau eine Schaugrabung in Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Landemuseum zu veranstalten.
Mittlerweile steht fest, dass auf dem Petrisberg ein römisches Heerlager mit den Maßen von etwa 250 mal 600 Metern existiert haben muss. Tausende römische Soldaten sollen nach diesen Befunden drei Jahrzehnte vor Christi Geburt auf dem Petrisberg "stationiert" gewesen sein.
Dr. Hartwig Löhr, Archäologe des Rheinischen Landesmuseums Trier, stellt klar: "Wir werden an allen Werktagen, also vom 22. April bis zum 24. Oktober, auf dem Gelände der Landesgartenschau im Promenadenpark vor Ort sein und allen Interessenten zu angegeben Zeiten Grabungsführungen anbieten das ABC der Archäologie erklären." Laut Löhr können die Besucher somit den Altertums-Forschern jederzeit über die Schulter blicken, eine Anmeldung sei dafür nicht notwendig.
Mitmachen ist erlaubt
Insgesamt gibt es drei Möglichkeiten zur aktiven Mitarbeit.
Schülerinnen und Schüler können im Rahmen des ELEMENTE-Klassenzimmers auch in die Rolle des Archäologen schlüpfen. Schulklassen können auf der Landesgartenschau einzelne Unterrichts-Stunden oder ganze Projekt-Tage zum Thema Natur und Geschichte gestalten. Dabei haben wir auch das Thema Grabungen mit im Angebot.
Privatpersonen ab 10 Jahren und Gruppen, die gerne mindestens eine Woche mit den Altertumsforschern auf Spurensuche gehen, können sich beim Rheinischen Landesmuseum Trier mindestens drei Woche vorher melden. Löhr erklärte, eine regelmäßige Mitarbeit an allen Arbeiten sei eine wichtige Voraussetzung.
Die "Archäologen auf Zeit" werden dabei keine Schwerstarbeit leisten müssen, sondern können das ABC der Archäologie erlernen. Löhr fügt hinzu: "Dazu gehört allerdings auch, dass keine Souvenirs mit nach Hause genommen werden dürfen." Der Archäologe weist daraufhin, dass alle Interessenten festes Schuhwerk nicht vergessen dürfen, da die Grabungen auch bei Regen stattfinden werden. Arbeitsgeräte werden zur Verfügung gestellt.
Die Tourist Information Trier (TIT) hat bereits ein Paket geschnürt, in dem eine Führung und eine Teilnahme unter Anleitung der Archäologen des Rheinischen Landesmuseums inbegriffen ist.
Weitere Informationen zu den Angeboten und zur Anmeldung finden Sie in unserem Kalender.