Prof. Kossack wurde am 25. Juni 1923 in Neuruppin (Brandenburg) geboren. Bereits mit seiner Marburger Dissertation (1948, erschienen 1954) und seiner Münchener Habilitationsschrift (1955, erschienen 1959) bestimmte er die Urnenfelder- und Hallstattzeit zu seinen Forschungsschwerpunkten. 1959 erfolgte die Berufung auf den Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte an der Universität Kiel, 1975 nahm er einem Ruf nach München an.
Georg Kossack hat sich in seinen Forschungen vordringlich und erfolgreich mit Aspekten des Faches befasst, die über das rein Archäologisch-Antiquarische hinausführen: Religionsgeschichte, Probleme des Kulturwandels, soziale Gliederung und schließlich primär planmäßige Siedlungsforschung auf breiter Basis unter Berücksichtigung von Ökologie und Vegetationsgeschichte.
Anhand archäologischer Funde und Befunde, den dinglich überlieferten Gegenständen und Tatsachen, ging er der Frage nach, wie weit sich menschliches Leben von den Prozessen in der unbelebten und belebten Natur schon in prähistorischer Zeit durch bewusste Lebensführung abgesetzt hat. Er bereicherte und gestaltete sein Fach mit einer Fülle von Beiträgen, Anregungen und methodischen Durchbrüchen, beispielsweise in der komplexen Erfassung bäuerlichen Lebens und Wirtschaftens unter den ursprünglichen naturräumlichen Bedingungen des Nordseeküstengebiets oder in der Beobachtung retardierter kultureller Einflüsse der mediterranen Zivilisation in ihrer nördlichen Peripherie.
Prof. Kossack ist für sein wissenschaftliches Lebenswerk vielfach ausgezeichnet worden. Er war u.a. ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts, korrespondierendes Mitglied der Finnischen Altertumsgesellschaft und auswärtiges Mitglied der Slovenischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Quelle: Bay. Akademie der Wissenschaften