Die im Südwesten Chinas gelegene Provinz Sichuan spielt in der Salzgeschichte Chinas eine bedeutende Rolle. Bereits in prähistorischer Zeit wurden in dieser kontinental gelegenen Region Salzquellen ausgebeutet, bevor man spätestens im dritten vorchristlichen Jahrhundert dazu überging, Schachtbrunnen für die Gewinnung von Sole zu graben. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurden in Sichuan zum ersten Mal auf der Welt Tiefbohrungen nach Sole durchgeführt. Bereits im 3. Jahrhundert wird zudem über die Nutzung von Erdgas für das Einkochen von Sole berichtet.
Der Workshop beschäftigt sich mit einer weiteren wichtigen Dimension der Salzgeschichte Chinas, den archäologischen Zeugnissen prähistorischer Salzproduktion, die in den letzten Jahren vermehrt in den Mittelpunkt des Interesses gerückt ist. Während derartige Funde ursprünglicher Salzproduktion in Europa, Japan, Amerika und Afrika schon seit Jahrzehnten bekannt sind, hat die Erforschung der Briquetage, den Resten von Gefäßen und Öfen zum Einkochen der Sole, in China erst in den letzten Jahren eingesetzt.
Die Tagung soll eine vorläufige Analyse der spätneolithischen Briquetage-Funde von Zhongba im Distrikt Zhongxian, Provinz Sichuan, in ihren zivilisatorischen und kulturellen Bezügen zu präsentieren und sie mit ähnlichen Befunden in China, Asien, Europa und Amerika vergleichen und im Weiteren dazu dienen Folgeprojekte in der chinesischen Salzarchäologie zu initiieren.
Organisiert wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Hans Ulrich Vogel (Sinologie, Tübingen), Prof. Dr. Manfred K. H. Eggert (Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Tübingen) und Prof. Dr. Lothar von Falkenhausen (Cotsen Institute of Archaeology, UCLA, University of California, Los Angeles).
Das Programm des Workshops: